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DOI: 10.1055/s-0038-1669042
Muskelinflammation, ER-Stress und viszerale Adipositas und ihr Zusammenhang mit postoperativen Komplikationen nach Laparotomie
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Sarkopenie ist bei verschiedenen Erkrankungen mit einer schlechten Prognose assoziiert. Skelettmuskel (SM)-Inflammation und dysregulierter Endoplasmatisches-Retikulum-Stress (ERS) sind hieran beteiligt. Ein wesentlicher Schritt des ERS Signalweges ist das Splicing des X-box-binding protein 1 (XBP1), das sowohl zelluläre Homöostase als auch Apoptose und metabolische Dysregulation beeinflusst. Bislang wurde der Zusammenhang von SM-Inflammation, ERS und Sarkopenie mit der postoperativen Komplikationsrate nicht untersucht.
Ziele:
Untersuchung des Zusammenhangs zwischen viszeraler Adipositas, ERS und SM-Inflammation mit der postoperativen Komplikationsrate bei abdominal-chirurgischen Patienten.
Methodik:
Es wurden 48 konsekutive Patienten untersucht, die offen abdominal-chirurgisch operiert wurden. Aus Proben des M. rectus abdominis wurde die Expression von Transkripten des ERS und der SM-Inflammation mittels RTqPCR bestimmt. Die Masse von SM und viszeralem Fettgewebe (VAT) wurde anhand von CT-Daten quantifiziert und auf den BMI normalisiert. Die Patienten wurden über 28 Tage postoperativ bezüglich eines zusammengesetzten Endpunktes aus Tod, Infektion, Wundheilungsstörung, akuter Niereninsuffizienz und Blutung nachverfolgt.
Ergebnisse:
Es erlitten 15 Patienten o.g. postoperative Komplikationen. In der univariaten Cox Hazard Analyse korrelierten hiermit die Genexpression von XBP1 s, MPO und ELANE sowie die SM-Masse. Während die Transkripte XBP1 s, MPO und ELANE signifikant positiv mit der viszeralen VAT-Masse korrelierten, zeigte sich keine Assoziation mit der SM-Masse. In der supervidierten Cluster-Analyse der Genexpressionsdaten erwiesen sich XBP1 s, ATF6 (Marker ERS) sowie JNK, MPO und ELANE (Marker SM-Inflammation) als am besten prädiktive Transkripte. Die identifizierten Cluster unterschieden sich ausschließlich bezüglich VAT-Masse mit vermehrter viszeraler Adipositas in dem Risikocluster für Komplikationen.
Schlussfolgerung:
Wir konnten einen Zusammenhang von SM-Masse, viszeraler Adipositas, ERS und SM-Inflammation mit der postoperativen Komplikationsrate nach Laparotomie zeigen. Ob eine präoperative Konditionierung, z.B. mittels Sport- und Ernährungstherapie, auf Komplikationen und Genexpression einen Einfluss hat, sollte untersucht werden.