Z Gastroenterol 2018; 56(08): e340-e341
DOI: 10.1055/s-0038-1669027
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Metastasierung Gastrointestinaler Tumore – Freitag, 14. September 2018, 09:35 – 11:11, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss simultaner Leberresektionen auf Morbidität und postoperativen Verlauf im Rahmen von zytoreduktiven chirurgischen Eingriffen bei Peritonealkarzinose

C Präg
1   Uniklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
A Proneth
1   Uniklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
T Glatz
1   Uniklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
HP Neeff
1   Uniklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
S Fichtner-Feigl
1   Uniklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
SA Lang
1   Uniklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Zytoreduktive Chirurgie (cytoreductive surgery – CRS) und hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) haben in den letzten Jahren vor allem bei peritoneal metastasierten gastrointestinalen und gynäkologischen Tumoren stark an Bedeutung gewonnen. Beim kolorektalen Karzinom tritt eine Peritonealkarzinose in 20 – 30% der Fälle simultan mit weiteren Metastasen z.B. in der Leber auf. Die CRS mit gleichzeitiger Leberresektion wird jedoch nach wie vor kontrovers diskutiert.

Ziele:

Analyse der allgemeinen und leberspezifischen Morbidität und Mortalität nach kombinierter CRS und Leberresektion.

Material und Methoden:

Eingeschlossen wurden Patienten, die sich zwischen Oktober 2016 und April 2018 einer CRS mit simultaner Leberresektion unterzogen. Je nach Tumorentität und intraoperativem Befund erfolgte eine HIPEC. Komplikationen wurden gemäß Clavien-Dindo-Klassifikation eingeteilt. Bestimmt wurden die allgemeine, leberspezifische Morbidität sowie die 90-Tage-Mortalität.

Ergebnisse:

Im o.a. Zeitraum wurden 14 Frauen und 7 Männer behandelt. Das mediane Alter betrug 58,4 ± 11,36 Jahre. 13 Patienten (62%) wurden aufgrund eines metastasierten kolorektalen Karzinoms behandelt, 4 (19%) Patientinnen litten an einem Ovarialkarzinom, 2 Patienten an einem Pseudomyxoma peritonei und je eine Patientin an einem HCC bzw. einem Adenoidtumor. 17 Patienten (81%) hatten in der Vorgeschichte eine Chemotherapie erhalten. Der mediane PCI betrug 10,6. Bei 19 (90%) Patienten erfolgten eine oder mehrere atypische Leberresektionen, 2 mal in Kombination mit lokaler Ablation und einmal mit intraoperativer Strahlentherapie. Bei je einem Patienten wurde eine anatomische Bisegmentektomie bzw. eine Hemihepatektomie links mit zusätzlicher atypischer Leberresektion durchgeführt. Bei 16 Patienten (76%) konnte eine CCR0 Situation erreicht werden. Eine HIPEC wurde bei 16 Patienten (76%) angeschlossen. Im Mittel betrug die Aufenthaltsdauer 19,6 ± 15,4 Tage. Die Gesamtmorbiditätsrate (≥°IIIb) betrug 19%, die leberassoziierte Morbidität lag bei 14%. Es traten keine °IV, °V Komplikationen sowie keine 90-Tage Mortalität auf.

Schlussfolgerung:

Simultane Leberresektionen können bei kurativem Therapieansatz im Rahmen von CRS unter tolerabler perioperativer Morbidität durchgeführt werden.