Z Gastroenterol 2018; 56(08): e339
DOI: 10.1055/s-0038-1669023
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Metastasierung Gastrointestinaler Tumore – Freitag, 14. September 2018, 09:35 – 11:11, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

NanoString Genexpressionsanalyse von kolorektalen Karzinompatienten mit hepatischer oder peritonealer Metastasierung

F Bösch
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
S Heublein
2   Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
M Albertsmeier
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
S Pratschke
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
M Guba
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
A Bazhin
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
J Neumann
3   Pathologisches Institut, Universität München, München, Deutschland
,
J Werner
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
M Angele
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
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Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Nur eine geringe Anzahl von Patienten mit einem kolorektalen Karzinom (KRK) und einer Peritonealkarzinose entwickelt eine synchrone oder metachrone Lebermetastasierung. Unsere Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass Primärtumore von peritoneal vs. hepatisch metastasierten KRK Unterschiede im Auftreten von Tumorstammzellen (höher bei hepatisch metastasierten) und im miRNA-Profil aufweisen. Daher stellt sich die Frage, ob diese Unterschiede des Phänotyps und auf RNA-Ebene auf genetischen Unterschieden beruhen.

Ziele:

Das Ziel dieser Arbeit war es, mittels einer NanoString-Analyse differentiell exprimierte Gene bei KRK-Patienten, die entweder hepatisch oder peritoneal metastasiert sind, zu identifizieren.

Methodik:

Primärtumorgewebe von KRKs, die hepatisch (n = 10) oder peritoneal (n = 10) metastasiert sind sowie Gewebe von fortgeschrittenen KRKs, die keine Fernmetastasen aufwiesen (n = 10), wurde analysiert. Die Patientenkollektive unterschieden sich hinsichtlich epidemiologischer Parameter sowie des T- und N-Status nicht. Mittels des nCounter® PanCancer Progression Panel von NanoString wurde eine Genexpressionsanalyse von 770 Genen durchgeführt. Differentiell exprimierte Gene wurden in silico analysiert, immunhistochemisch sowie mittels PCR validiert.

Ergebnisse:

Primärtumore, mit Lebermetastasen, hatten differentiell exprimierte Gene verglichen zu Tumoren, die keine Fernmetastasen hatten. Das Genexpressionsprofil von KRK mit Peritonealkarzinose war wiederum anders. Insgesamt konnten 26 (Leber) bzw. 18 (Peritoneum) Gene identifiziert werden, die signifikant differentiell exprimiert waren. Insbesondere Gene, die die Angiogenese (Leber: 34,6% vs. Peritoneum: 38,9%), den Umbau der extrazellulären Matrix (Leber: 46,1% vs. Peritoneum: 27,8%) und die Epithelial-mesenchymale Transition (Leber: 11,5% vs. Peritoneum: 16,7%) beeinflussen, waren differentiell exprimiert.

Schlussfolgerung:

Diese Untersuchung zum Genexpressionsprofil von KRK untermauert unsere vorherigen Studien. Außerdem konnte gezeigt werden, dass sich KRK mit einem unterschiedlichen Metastasierungsverhalten hinsichtlich ihrer genetischen Signatur unterscheiden. In weiterführenden funktionellen Studien, muss geklärt werden, ob diese Gene die Metastasierung direkt beeinflussen.