Z Gastroenterol 2018; 56(08): e336-e337
DOI: 10.1055/s-0038-1669017
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Kolorektales Karzinom: Medikamentöse und operative Therapie – Donnerstag, 13. September 2018, 10:55 – 12:07, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Neoplasie als Zufallbefund nach Appendektomie – Eine retrospektive Analyse von 1197 Patienten

C Stravodimos
1   Städtisches Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
,
A Greiber
1   Städtisches Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
,
F Riemenschneider
1   Städtisches Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
,
M Schön
1   Städtisches Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
,
C Justinger
1   Städtisches Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Appendektomie bei akuter Appendizitis gehört zu den am häufigsten vorgenommenen Operationen in Deutschland und wird mit niedriger Morbidität und Mortalität durchgeführt. Obwohl Neoplasien der Appendix selten sind, gibt es immer wieder Zufallsbefunde nach Appendektomie. Das Ziel der hier vorgestellten Arbeit war es an einem großen Patientenkollektiv zu untersuchen, wie häufig Neoplasien als Zufallsbefunde nach Appendektomie auftreten.

Material und Methoden:

Retrospektiv wurden die Daten der Patienten, die zwischen 2012 und 2017 aufgrund einer Appendizitis in unsere Klinik behandelt worden waren, hinsichtlich Operation, intraoperativem Befund und Histopathologie ausgewertet.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 1197 Appendektomien durchgeführt. 1124 Patienten wurden laparoskopisch und 73 Patienten wurden offen appendektomiert. 103 Patienten wurden aufgrund einer katarrhalischen Appendizitis, 722 bei einer phlegmonösen und 217 bei einer gangränösen Appendizitis appendektomiert. 187 Patienten zeigten intraoperativ eine Perforation, davon litten 67 Patienten an einer generalisierten Peritonitis. Bei der histologischen Untersuchung der Operationspräparate wurden bei 2,2% (n = 26) der Patienten eine Neoplasie der Appendix gefunden. In 2 Fällen wurde die Verdachtsdiagnose einer Mukozele der Appendix präoperativ gestellt und in einem Fall die Verdachtsdiagnose einer „low-grade appendiceal mucinous neoplasm“ (LAMN). In 8 Fälle ergab sich die Diagnose einer Mukozele, in 7 Fälle die Diagnose einer LAMN, in 6 Fälle die Diagnose eines neuroendokrinen Tumors, in 2 Fälle die Diagnose eines Lymphoms und in einem Fall die Diagnose eines Adenokarzinoms erst aufgrund der histopathologischen Untersuchung.

Schlussfolgerungen:

Neoplasien der Appendix werden bei einer relevanten Zahl von Patienten gefunden. Die vorgestellten Daten unterstreichen den Wert der operativen Therapie der akuten Appendizitis und die Notwendigkeit der histologischen Aufarbeitung der Operationspräparate.