Z Gastroenterol 2018; 56(08): e330
DOI: 10.1055/s-0038-1668999
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Pankreastumore – Freitag, 14. September 2018, 13:00 – 14:28, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bedeutung von paraaortalen Lymphknotenmetastasen für Outcome und Behandlung periampullärer Karzinome

S Hempel
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, TU Dresden, Viszeral-, Thorax und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
,
B Müssle
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, TU Dresden, Viszeral-, Thorax und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
,
M Distler
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, TU Dresden, Viszeral-, Thorax und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
,
J Weitz
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, TU Dresden, Viszeral-, Thorax und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
,
T Welsch
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, TU Dresden, Viszeral-, Thorax und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Derzeit besteht kein internationaler Konsensus bezüglich der Resektion paraaortaler Lymphknoten (PALN) der Station Ln16b1 während der Pankreatoduodenektomie (PD) bei periampullären Karzinomen.

Ziele:

Das Ziel der aktuellen Studie war es, die Inzidenz und den Einfluss paraaortaler Lymphknotenmetastasen für das Überleben bei Patienten mit periampullären Karzinomen zu untersuchen.

Methodik:

Es wurden 164 Patienten, die an einem periampullären Karzinom erkrankten und sich zwischen 2005 und 2016 einer kurativen PD unterzogen haben, untersucht. In 62 Fällen wurden PALN eindeutig markiert und histopathologisch analysiert. Der postoperative Verlauf, das Outcome und die Überlebensdaten dieser Pateinten wurden retrospektiv von einer prospektiv geführten Datenbank ausgewertet.

Ergebnis:

PALN Metastasen wurden in 11,3% der Fälle nachgewiesen. PALN+ Status war mit einer erhöhten regionalen Lymphknotenmetastasierung verbunden. Das mediane Überleben (OS) der Patienten mit PALN Metastasen war 17,3 Monaten bzw. ohne PALN Metastasen 15,2 Monate. Darüberhinaus gab es auch beim krankheitsfreien Überleben zwischen PALN+ und PALN- (12,6 Monate vs. 11,3 Monate) keinen signifikanten Unterschied. Unterschiede in der postoperativen Morbidität und Mortalität waren nicht signifikant.

Schlussfolgerung:

Es scheint, dass die Überlebensdaten von PALN+ und PALN- Patienten bei periampullären Karzinomen vergleichbar sind. Im Gegensatz zum duktalem Adenokarzinom des Pankreas ist hier offenbar kein schlechteres Outcome zu erwarten. In der vorliegenden Untersuchung, wie auch in vorausgegangen Studien, waren die PALN+ Fallzahlen recht begrenzt. Um die gefundenen Ergebnisse zu verifizieren, führen wir aktuell eine Metaanalyse durch.