Z Gastroenterol 2018; 56(08): e327
DOI: 10.1055/s-0038-1668991
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Pankreastumore – Freitag, 14. September 2018, 13:00 – 14:28, 21a

Endosonographisch gesteuerte Feinnadelbiopsie vs. Feinnadelaspiration von Pankreaskarzinomen

G Kaplan
1   Klinikum Darmstadt GmbH, Medizinische Klinik II, Darmstadt, Deutschland
,
M Berg
1   Klinikum Darmstadt GmbH, Medizinische Klinik II, Darmstadt, Deutschland
,
C Friedrich
1   Klinikum Darmstadt GmbH, Medizinische Klinik II, Darmstadt, Deutschland
,
CC Schimanski
1   Klinikum Darmstadt GmbH, Medizinische Klinik II, Darmstadt, Deutschland
,
R Heyne von Haußen
2   Klinikum Darmstadt GmbH, MVZ Pathologie des Klinikum Darmstadt GmbH, Darmstadt, Deutschland
,
F Bergmann
2   Klinikum Darmstadt GmbH, MVZ Pathologie des Klinikum Darmstadt GmbH, Darmstadt, Deutschland
› Author Affiliations

EUS gesteuerte Feinnadelbiopsie (FNB) wird mit zunehmender Häufigkeit zur histologischen Sicherung des Pankreaskarzinoms eingesetzt und verdrängt die Feinnadelaspiration (FNA); sie erlaubt die Gewinnung von Gewebezylindern und eine immunhistochemische Analyse des Gewebes.

Ziel ist die retrospektive Analyse der Sensitivität einer FNB versus FNA bzgl. der Gewinnung von Gewebestanzen beim Adenokarzinom des Pankreas.

Retrospektiv wurden N = 69 im Jahr 2016 mittels eines longitudinales Echoendoskop (EG 3870 UTK von Hitachi/Pentax mit 3,8 mm – Arbeitskanal) entnommene EUS gesteuerte Biopsien von Patienten mit hochgradigem Verdacht auf ein Pankreas-Adenokarzinoms analysiert. Hierbei waren 32 per FNA (EchoTip Ultra, 22 Gauge, Cook Medical) und 37 mittels FNB (SharkCore™ FNB Needle, 22-Gauge, Fa. Medtronic) erfolgt. Alle Proben wurden retrospektiv sowohl mikroskopisch (HE) und zusätzlich immunhistochemisch nachbegutachtet (p53, K67, CA 19 – 9 Färbung).

Die Häufigkeit eines erfolgreichen Gewebenachweises (Pankreasgewebe und/oder Pankreaskarzinomgewebe) war mittels FNB signifikant höher als mittels FNA (p = 0,021). In 59,5% (22/37) der FNB Proben konnte Pankreasgewebestanzen mit Pankreaskarzinomzellen nachgewiesen werden, im Gegensatz zu 9 von 32 FNA Proben (28,1%). Die FNB erbrachte hoch signifikant häufiger einen immunhistochemischen Gewebenachweis auf Pankreaskarzinom (p = 0,008) als die FNA.

In 15 der 37 FNB Proben und 23 der 32 FNA Proben mit Pankreasgewebenachweis konnte kein Pankreaskarzinom nachgewiesen werden. 46,8% (7/15) der negativen FNB- sowie 65,2% (15/23) der negativen FNA Proben blieben auch in der Nachverfolgung negativ. Von 7 negativen FNB Proben 2 Fälle Pseudozysten, 2 Fälle chronische Pankreatitis und 3 Fälle mit unspezifischem Befund ohne Malignitätskriterien. Von 15 negativen FNA Proben hingegen 10 Fälle mit chronischer Pankreatitis, 2 Fäll von Pseudozysten, 1 neuroendokriner Tumor, 1 mikrozystisches Adenom und 1 Verdacht auf Sarkoidose. Die EUS gesteuerte FNB ermöglicht signifikant häufiger die Gewinnung von IHC-kompatiblen Gewebezylindern und immunhistochemischen Nachweis eines Pankreaskarzinoms als die FNA. Dies gilt sowohl bei hochgradigem Verdacht auf ein Pankreaskarzinom sowie auch für die Subgruppe der retrospektiv gesicherten Pankreaskarzinome.



Publication History

Article published online:
13 August 2018

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York