Z Gastroenterol 2018; 56(08): e306
DOI: 10.1055/s-0038-1668931
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Ösophagus- und Magenkarzinom: Risiko- und Prognosefaktoren – Freitag, 14. September 2018, 09:25 – 10:37, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Her2 als prädiktiver Marker in der neoadjuvanten Therapie bei Adenokarzinomen des Magens und Ösophagus

K Kleo
1   Institut für Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
H Lammert
1   Institut für Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
C Treese
2   Charité-Campus Benjamin Franklin, Med. Klinik I, Berlin, Deutschland
,
A Arnold
1   Institut für Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
F Mairinger
3   Institut für Pathologie – Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
,
H Harloff
2   Charité-Campus Benjamin Franklin, Med. Klinik I, Berlin, Deutschland
,
M Hummel
1   Institut für Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
S Daum
2   Charité-Campus Benjamin Franklin, Med. Klinik I, Berlin, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Standardtherapie bei lokal fortgeschrittenen Adenokarzinomen des ösophagogastralen Übergangs und Magens besteht in der perioperativen Chemotherapie (+/-Radiotherapie bei Ösophaguskarzinomen), gefolgt von der Tumorresektion. Leider zeigen ca. 30 – 85% der Patienten kein Ansprechen auf die Therapie, sodass prädiktive Marker dringlich benötigt werden.

Ziel:

Identifikation molekularer Marker mithilfe von prätherapeutischen Gewebeproben aus endoskopisch gewonnenen Biopsien von Patienten mit deutlich unterschiedlichem therapeutischen Ansprechverhalten (Non- versus Komplett-Responder nach Becker), die das Ansprechen auf Chemotherapie vorhersagen können.

Methodik:

Die RNA aus 36 FFPE Adenokarzinombiopsien vor Therapieeinleitung mit im Verlauf verschiedenen histopathologischen Regressionsgraden (nach Becker; 11 x Becker-1, 7 x Becker-2, 18 x Becker-3) wurden unter Zuhilfenahme des NanoString nCounter® Pathway und Immuno Profiling Panel mit insgesamt 1381 Zielgenen untersucht und anschließend eine differenzielle Expressionsanalyse zur Darstellung von molekularen Unterschieden durchgeführt.

Ergebnis:

In Heatmap oder principle component Analysen zeigten sich keine Gruppenbildungen der Regressionsgrade für die genutzten Panel. In der differenziellen Expressionsanalyse waren die Transkriptionsfaktoren ELK1 und ERRB2 mit einer 6,4fachen bzw. 7,4fachen Erhöhung in Becker 1 gegenüber Becker 2/3 signifikant unterschiedlich exprimiert (p = 1,41*10-7) (p = 4,22*10-7). In der Expression von Immuncheckpoint Inhibitoren wie PD-L1 oder CTLA4 zeigten sich keine Unterschiede. Hinsichtlich des Celltype profiling zeigten sich keine Unterschiede zwischen den einzelnen Regressionsgraden und der Infiltration immunologisch aktiver Zelltypen wie B-, T-, NK-Zellen oder Makrophagen. Daten zur immunhistochemischen Expression ebenso die einer zweiten unabhängigen Kohorte stehen aus und werden zum Kongress präsentiert.

Schlussfolgerung:

Mittels NanoString Technologie durchgeführtes Profiling konnte aus insgesamt 1381 ausgewählten Genen die Transkriptionsfaktoren ELK1 und ERRB2 als möglich prognostische Faktoren definieren. ERRB2 findet in der Her2-Testung und dem konsekutiven Einsatz von Trastuzumab bereits Anwendung bei Her2-positiven metastasierten Tumoren. Gefördert durch BIH_ PRO_383.