Z Gastroenterol 2018; 56(08): e299
DOI: 10.1055/s-0038-1668913
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Ösophagus- und Magenkarzinom: Staging, multimodale Therapie und Outcome – Freitag, 14. September 2018, 10:45 – 11:41, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zirkulierende Tumorzellen bei Patienten mit Adenokarzinom des Ösophagus während der multimodalen Therapie

J Kuvendjiska
1   Uniklinik Freiburg, Allgemein und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
B Kulemann
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
J Hoeppner
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
V Martini
2   Uniklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
› Institutsangaben
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 

Einleitung:

Mehr als 60% der kurativ operierten Patienten mit Ösophaguskarzinom entwickeln im Verlauf ein Rezidiv oder Metastasen, welche möglicherweise durch zirkulierende Tumorzellen (CTC) verursacht sein könnten. Aktuell ist wenig über die Rolle von CTCs bei Patienten mit einem Adenokarzinom des Ösophagus bekannt. Reeh et al. konnten CTCs in ca. 20% der Patienten mit Adenokarzinom bei Erstdiagnose identifizieren. Diese Patienten zeigten ein kürzeres Gesamt- und rezidivfreies Überleben.

Ziele:

Ziel dieser Pilotstudie war die Untersuchung von CTCs bei Patienten mit Adenokarzinom des Ösophagus im zeitlichen Verlauf der multimodalen Therapie. Diese Studie stellt eine Pilotstudie der ESO-CTC Studie dar, die als Begleitprojekt der ESOPEC-Studie das Auftreten von CTCs untersucht.

Methodik:

Es wurden 20 Patienten mit nicht metastasiertem Adenokarzinom des Ösophagus bei der Erstdiagnose eingeschlossen. Alle Patienten befanden sich in einem operablen Stadium und wurden mit einem multimodales Therapiekonzept behandelt. Es erfolgten Blutabnahmen vor dem Beginn der neoadjuvanten Therapie, vor der Operation und nach der Operation. Die Isolierung der zirkulierenden Tumorzellen (CTC) erfolgte mit CellSearch® und ScreenCell®. Die Analyse mittels CellSearch® erfolgte durch die Firma Janssen Diagnostics in Belgien. Die CTC-Isolierung durch ScreenCell® erfolgte in der Universitätsklinik Freiburg. Es wurde der Anzahl an CTCs sowie Morphologie während des Verlaufs der Therapie untersucht.

Ergebnisse:

Die Anzahl an CTC-positiven Patienten (ScreenCell®) zeigte eine steigende Tendenz (ohne statistische Signifikanz) nach der neoadjuvanten Therapie (vor der neoadjuvanten Therapie: 30%, nach der neoadjuvanten Therapie: 60%, nach der Operation: 62%). Ebenfalls konnten wir einen Anstieg der Anzahl an CTCs/ml nach der neoadjuvanten Therapie feststellen. Mikroskopisch zeigten die CTCs eine morphologische Vielfalt.

Schlussfolgerung:

Vergleichbar mit der Studie von Reeh et al. ließ sich in unserer Studie zum Zeitpunkt der Diagnosestellung in rund 30% der Patienten mit Adenokarzinom des Ösophagus zirkulierende Tumorzellen nachweisen. Nach der neoadjuvanten Therapie beobachteten wir jedoch eine steigende Tendenz an CTC-positiven Patienten und der Anzahl an CTCs/ml.