Z Gastroenterol 2018; 56(08): e287-e288
DOI: 10.1055/s-0038-1668883
Kurzvorträge
Leber und Galle
Therapie der Hepatitis B und C: Outcome, Grundlagen der Resistenzentwicklung und therapeutische Auswege – Freitag, 14. September 2018, 09:55 – 11:55, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Expansion HCV-spezifischer T Zellen mit einem follikulären T Helfer Zell Phänotyp nach DAA-induzierter Viruselimination

M Smits
1   Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
C Fauvelle
2   University of Strasbourg, Straßburg, Frankreich
,
T Baumert
2   University of Strasbourg, Straßburg, Frankreich
,
C Neumann-Haefelin
1   Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
R Thimme
1   Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
T Boettler
1   Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

In der chronischen Hepatitis C Virus (HCV)-Infektion ist wenig über die Differenzierung HCV-spezifischer CD4 T Zellen bekannt, da diese in der Zirkulation nur in geringen Frequenzen nachweisbar sind. In der Leber entstehen jedoch entzündliche Infiltrate, in denen follikuläre T Helfer (Tfh) Zellen nachweisbar sind. Dazu passend konnte im Mausmodell einer chronischen Virusinfektionen gezeigt werden, dass die virusspezifischen CD4 Zellen in der chronischen Phase hauptsächlich zu Tfh Zellen ausdifferenzieren.

Ziele:

Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, welchen Einfluss die Viruselimination und damit die Beendigung chronischer Antigenexposition auf die Differenzierung HCV-spezifischer CD4 T Zellen hat und ob es nach erfolgreicher Therapie zur Entwicklung eines T Zellgedächtnisses kommt.

Methodik:

Virusspezifische CD4 T Zellen von HLA typisierten HCV-infizierten Patienten (n = 25) wurden mittels MHC Klasse II Tetrameren über den Verlauf der DAA-Therapie analysiert. Die Expression multipler Oberflächenmarker sowie die Sekretion relevanter Zytokine wurden mithilfe der Durchflusszytometrie analysiert und mit klinischen Parametern korreliert. Außerdem wurden HCV-spezifische neutralisierende Antikörper, CXCL13 und IL-21 im Plasma der Patienten untersucht.

Ergebnis:

Die durchflusszytometrischen Analysen ergaben, dass die Frequenz und die Multifunktionalität der HCV-spezifischen CD4 T Zellen zu Woche 2 nach Beginn der DAA Therapie signifikant ansteigt. In den untersuchten Zellen war ein Anstieg von Tfh-Markern (CXCR5+PD-1+) im Verlauf der gesamten Therapie zu beobachten, welcher aber nicht auf der Gesamt-CD4 Ebene festgestellt werden konnte. Unsere Ergebnisse deuten deshalb auf einen antigenspezifischen Effekt hin. Außerdem deuten der abfallende Aktivierungsstatus der virusspezifischen Zellen und das Ansteigen verschiedener Gedächtniszellmarker auf eine Bildung eines Tfh-Gedächtnisses hin. Zusätzlich konnte durch einen CXCL13 ELISA, als Biomarker für die Keimzentrumsaktivität, gezeigt werden, dass die chronische Aktivierung des Immunsystems durch die Therapie zurückgeht.

Schlussfolgerung:

Unsere Daten geben Hinweise darauf, dass nach erfolgreicher DAA Therapie ein Tfh Zellgedächtnis innerhalb der HCV-spezifischen CD4 T Zellen gebildet wird.