Z Gastroenterol 2018; 56(08): e266-e267
DOI: 10.1055/s-0038-1668828
Kurzvorträge
Leber und Galle
Komplikationen der Leberzirrhose: Portale Hypertension, spontan bakterielle Peritonitis, hepatorenales Syndrom – Donnerstag, 13. September 2018, 14:10 – 15:46, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nierenperfusion und -steifigkeit als Marker unterschiedlicher renaler Auswirkungen der Leberzirrhose

C Hagel
1   II. Medizinische Klinik Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Deutschland
,
A Teufel
1   II. Medizinische Klinik Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Deutschland
,
M Ebert
1   II. Medizinische Klinik Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Deutschland
,
S Hetjens
2   Universitätsklinikum Mannheim, Abteilung für Medizinische Statistik, Biomathematik und Informationsverarbeitung, Mannheim, Deutschland
,
C Antoni
1   II. Medizinische Klinik Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Prognose der Leberzirrhose wird bereits durch geringere Verschlechterungen der Nierenfunktion maßgeblich verschlechtert. Diese können aufgrund des späten Anstiegs des Serumkreatinins nur unzureichend erfasst werden. Für die indirekte Bewertung der renalen Durchblutung erwies sich das Acoustic Radiation Force Impulse Imaging (ARFI) bei der diabetischen Nephropathie und der Nierentransplantation als vielversprechend.

Ziele:

Ziel dieser prospektiven Studie ist die Evaluation der Nierensteifigkeit mittels ARFI-Technologie im Vergleich zur Duplex-Perfusionsmessung in Korrelation zur Leberfibrose und -zirrhose.

Methodik:

In die Studie wurden Patienten mit Leberzirrhose mit (LZ-A) und ohne Aszites (LZ), Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung ohne Zirrhose (F2 – 3) sowie gesunde Patienten mit geringer Fibrose (F0 – 1) gesunde Probanden (Ko) eingeschlossen. Bei allen wurde die Steifigkeit der rechten Niere mittels ARFI bestimmt und die Nierendurchblutung im Doppler-Ultraschall untersucht.

Ergebnis:

Es wurden insgesamt 123 Patienten/Probanden eingeschlossen (33 LZ-A, 59 LZ, 11 F2 – 3, 10 F0 – 1, 10 Ko) eingeschlossen. LZ-A haben eine niedrigere durchschnittliche Nierensteifigkeit als LZ (p < 0,001), F2 – 3 (p < 0,01), F0 – 1 (p < 0,001) und Ko (p = 0,02). Für den Child-Pugh-Score findet sich kein Unterschied in der Steifigkeit zwischen Child-Pugh A und B, aber ein signifikanter Unterschied zu C (A (p < 0,001), B (p = 0,02)) (s. Abb. 1).

Im Duplex haben LZ-A und LZ einen höheren Pulsations-Index (PI) (LZ-A p = 0,0038, LZ p = 0,0004) und Resistenz-Index (RI) (LZ-A p = 0,0003, LZ p < 0,0001) als F2 – 3, F0 – 1 und Ko.

ARFI (r =-0,35; p < 0,001) und PI (r = 0,37; p < 0,001) korrelieren über alle Zirrhosepatienten hinweg deutlich mit dem MELD-Score, aber nicht miteinander (r =-0,17, p = 0,065).

Zoom Image
Abb. 1: Signifikant geringere Nierensteifigkeit bei Patienten mit Aszites und Child C

Schlussfolgerung:

Die Nierensteifigkeit und die Duplexparameter scheinen verschiedene renale Auswirkungen zu messen. Dabei scheint die Steifigkeit möglicherweise spätere Auswirkungen als der PI abzubilden.