Z Gastroenterol 2018; 56(08): e256-e257
DOI: 10.1055/s-0038-1668802
Kurzvorträge
Leber und Galle
Prädiktion und Bestimmung von Funktion und Regenerationfähigkeit der (Rest-)Leber – Freitag, 14. September 2018, 12:00 – 13:28, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das postoperativ verbleibende Lebervolumen und präoperative Cholangitis sind die Hauptprädikatoren von chirurgischer Morbidität und Mortalität beim perihilären Cholangiokarzinom

J Bednarsch
1   Uniklinik Aachen, Klinik für Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
,
Z Czigany
1   Uniklinik Aachen, Klinik für Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
,
I Amygdalos
1   Uniklinik Aachen, Klinik für Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
,
D Morales Santana
1   Uniklinik Aachen, Klinik für Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
,
F Meister
1   Uniklinik Aachen, Klinik für Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
,
J Böcker
1   Uniklinik Aachen, Klinik für Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
,
W Schöning
1   Uniklinik Aachen, Klinik für Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
,
CHC Dejong
2   Mastricht University Medical Centre, Department of Surgery, Maastricht, Niederlande
,
UP Neumann
1   Uniklinik Aachen, Klinik für Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
,
G Lurje
1   Uniklinik Aachen, Klinik für Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Das perihiläre Cholangiokarzinom (PHCC) ist eine seltene Tumorentität, die typischerweise erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert wird. Majorresektionen der Leber mit Portalvenenersatz gelten als Goldstandard in der chirurgischen Therapie. Trotz Fortschritten in der Therapie der Erkrankung ist die chirurgische Morbidität und Mortalität (MM) hoch im Vergleich zu anderen soliden Tumoren.

Ziele:

In dieser Arbeit untersuchten wir die Validität präoperativer CT-basierter Lebervolumetrien mit Bestimmung des postoperativ verbleibenden Lebervolumens (FLR) zur Vorhersage chirurgischer Morbidität und Mortalität.

Methodik:

Zwischen 2010 und 2016 wurden 91 Patienten mit PHCC an unserer Klinik einer chirurgischen Resektion in kurativer Intention zugeführt. Assoziationen zwischen MM und FLR sowie anderen klinisch-pathologischen Daten wurden mittels univariater und multivariabler logischer Regression ermittelt. Zudem wurden drei verschiedene Methoden zur Bestimmung des FLR verglichen: Dieser Vergleich bezog sich auf das errechnete FLR (cFLR, Ratio zwischen FLR und gemessenem totalen Lebervolumen), das standardisierte FLR (sFLR, Ratio zwischen FLR und des auf Basis der Körperoberfläche geschätzten Lebervolumens) und die FLR zu Körpergewicht Ratio (FLR/BW).

Ergebnis:

Die multivariable Analyse identifizierte präoperative Cholangitis (B =-1,53, p = 0,013) und cFLR (B =-5,89, p = 0,012) als die beiden unabhängigen Prädikatoren von MM (R2= 0,25, Clavien-Dindo ≥4). Basierend auf diesen Ergebnissen entwickelten wir einen Mortalitätsprädikator (cFLR< 40% oder präoperative Cholangitis), der das Risiko für perioperative Mortalität präoperativ bestimmt (Sensitivität 92%, Spezifität 52%, positiver Prädikationswert 22%, Negativer Prädikationswert 98%).

Schlussfolgerung:

Ein cFLR < 40% sowie präoperative Cholangitis sind die zwei unabhängigen Risikofaktoren für MM. cFLR sollte als die präferierte Methode der präoperativen CT-basierten Volumenplanung zur Abschätzung des chirurgischen Risikos erachtet werden.