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DOI: 10.1055/s-0038-1668788
Die Auswirkungen von Hypoxie auf virus-spezifische CD8+ T-Zellen
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
In der Leber besteht eine physiologische Sauerstoffkonzentration von 4 – 8%. Aufgrund der doppelten Blutzufuhr durch sauerstoffärmeres Pfortaderblut und sauerstoffreiches Blut aus der Leberarterie entsteht ein physiologischer Sauerstoffgradient. Bislang ist nur wenig darüber bekannt, wie unterschiedliche Sauerstoffkonzentrationen virus-spezifische CD8+ T-Zellen und damit ihre Antwort auf Infektionen im Gewebe beeinflussen.
Ziele:
Um einen genaueren Einblick in virus-spezifische CD8+ T-Zell Antworten unter verschiedenen Sauerstoffkonzentrationen zu gewinnen wurden im Zellkulturmodell Phänotyp und Funktion virus-spezifischer CD8+ T-Zellen in Abhängigkeit der Sauerstoffkonzentration untersucht.
Methodik:
Es wurden HLA-A*02-restringierte virus-spezifische CD8+ T-Zellpopulationen unter Verwendung von pMHCI/Tetrameren untersucht. Hierzu wurden PBMCs isoliert und anschließend die virus-spezifischen CD8+ T-Zellen mittels Peptiden in vitro unter verschiedenen Sauerstoffkonzentrationen (1%-20% O2) expandiert. Anschließend wurden phänotypische sowie funktionelle Charakteristika mittels Durchflusszytometrie ermittelt.
Ergebnis:
Es zeigte sich eine verminderte in vitro Expansion virus-spezifischer CD8+ T-Zellen unter niedrigen Sauerstoffkonzentrationen (1% O2) verglichen mit 20% O2. Dies ging einher mit einer verminderten Expression des Aktivierungsmarkers CD38, des Proliferationsmarkers Ki67 und des Effektormoleküls Granzym B der virus-spezifischen CD8+ T-Zellen, die unter sauerstoffarmen Bedingungen expandiert wurden. Allerdings wiesen diese virus-spezifischen CD8+ T-Zellen eine erhöhte Expression des anti-apoptotischen Moleküls BCL2 und der Markermoleküle CD69 und PD1 auf.
Schlussfolgerung:
Während der Expansionsphase werden virus-spezifische CD8+ T-Zell Antworten durch das vorherrschende Sauerstoffmilieu beeinflusst. Die Sauerstoffkonzentration sollte deshalb in die Betrachtung von organ-spezifischen CD8+ T-Zell Antworten bei Infektionen integriert werden.