Z Gastroenterol 2018; 56(08): e240-e241
DOI: 10.1055/s-0038-1668758
Kurzvorträge
Pankreas
Pankreaschirurgie: Technik und Ergebnisse – Donnerstag, 13. September 2018, 14:50 – 16:26, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine Analyse von 1.675 konsekutiven Pankreasresektionen bei maligner Grunddiagnose in Bezug auf den Einfluss des präoperativen Body-Mass-Index auf den postoperativen Verlauf und das Langzeitüberleben

P Seika
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
F Klein
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
J Pratschke
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
M Bahra
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
T Malinka
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einführung:

Mit allen Fortschritten in der Operationstechnik und dem perioperativen, interdisziplinären Management können Pankreasresektionen heutzutage sicher durchgeführt werden. Allerdings sind bis heute prognostische Marker bekannt, die mit einem erhöhten Risiko für postoperative Morbidität und auch Mortalität einhergehen. Ziel unserer Studie war es daher den Einfluss des präoperativen Body Mass Index (BMI) bei Patienten mit Pankreasresektionen bei maligner Grunddiagnose in Bezug auf die unmittelbaren postoperativen Ergebnisse und den Langzeitverlauf zu untersuchen.

Patienten und Methoden:

Der BMI und die relevanten postoperativen Parameter von 1.675 Patienten, bei denen an unserer Klinik eine Pankreasresektion durchgeführt wurde, wurden dazu analysiert. Indikationen für Pankreasresektionen waren bei 1.209 Patienten (72,2%) ein Pankreasadenokarzinom, bei 200 Patienten (11,9%) ein Papillenkarzinom, bei 235 Patienten (14,0%) ein distales Gallengangskarzinom und bei 31 Patienten (1,9%) ein Duodenalkarzinom. Die Patienten wurden nach ihrem BMI (kg/m2) in vier Gruppen eingeteilt (Gruppe A < 20, Gruppe B, 20 – 25, Gruppe C 25 – 30, Gruppe D > 30).

Ergebnisse:

Insgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 1.360 Pankreaskopfresektionen (81,2%), 179 Pankreasschwanzresektionen (10,7%), 131 totale Pankreatektomien (9,6%) und 5 sonstige Resektionen (0,1%) durchgeführt. In der Risikofaktoranalyse zeigten sich signifikante Unterschiede in Bezug auf das Auftreten von postoperativen Komplikationen > Clavien II (Gruppe A, 18,6%; Gruppe B, 22,5%; Gruppe C, 28,4%, Gruppe D, 39,7%), der postoperativen Krankenhausverweildauer, der Reoperations-Rate und auch im Gesamtüberleben zwischen den BMI-Gruppen.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass der präoperative BMI ein prognostisch relevanter Parameter für das postoperative Ergebnis und das Gesamtüberleben bei Patienten mit Pankreasresektionen bei maligner Grunddiagnose ist. Insbesondere bei Patienten der BMI-Gruppe D besteht ein erhöhtes Risiko für postoperative Komplikationen ausgesetzt. Eine chirurgische Therapie sollte daher in dieser Konstellation sorgfältig und individuell evaluiert werden.