Z Gastroenterol 2018; 56(08): e240
DOI: 10.1055/s-0038-1668757
Kurzvorträge
Pankreas
Pankreaschirurgie: Technik und Ergebnisse – Donnerstag, 13. September 2018, 14:50 – 16:26, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss von Somatostatinanaloga auf den postoperativen Verlauf nach Pankreasresektion in Abhängigkeit des Operationsverfahrens sowie der unterschiedlichen Somatostatinanaloga – Eine systematische Übersichtsarbeit mit Metaanalyse

S Schorn
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
T Vogel
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
IE Demir
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
E Tieftrunk
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
R Schirren
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
D Reim
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
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GO Ceyhan
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
,
H Friess
1   Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Hintergrund:

Bis zu 30% aller Patienten entwickeln nach Pankreaseingriffen eine Pankreasfistel/PF. In Abhängigkeit der Operationstechnik variiert hierbei nicht nur die Inzidenz sondern auch der Schweregrad und die klinische Relevanz der PF. So sind PF nach Pankreaslinksresektion zwar häufiger, entwickeln jedoch seltener einen protrahierenden Verlauf im Vergleich zu Pankreaskopfresektionen. In randomisiert-kontrollierten Studien/RCT wurde die perioperative Gabe von Somatostatinanaloga nach Pankreaseingriffen bereits untersucht. Eine Zusammenfassung mit Unterteilung in die unterschiedlichen Operationstechniken und in die einzelnen Somatostatinanaloga erfolgte jedoch bislang nicht.

Ziel:

Welchen Effekt haben die einzelnen Somatostatinanaloga in Abhängigkeit der Operationstechnik nach Panrkeaseingriffen?

Methodik:

Die systematische Übersichtsarbeit mit Metaanalyse wurde gemäß den PRISMA-Richtlinien konzipiert. Medline, Web of Science, Scopus und CENTRAL wurden auf vordefinierte Schlüsselbegriffe durchsucht. Metaanalysen wurden anschließen in Abhängigkeit der Operationstechnik (Pankreaskopfresektion vs. Pankreaslinksresektion vs. gemischtes Patientenkollektiv) konzipiert, welche Subgruppen der unterschiedlichen Somatostatinanaloga enthielten.

Ergebnisse:

18 RCT konnten in die Übersichtsarbeit eingeschlossen werden. Hier zeigte sich kein Einfluss der Somatostatinanaloga nach Pankreaskopfresektion, da kein Unterschied in der Mortalität (p = 0,15), in der Morbidität (p = 0,15), PF (p = 0,19) und bei intraabdominalen Verhalten (p = 0,48) festgestellt werden konnte. Einen deutlichen Abfall zeigte sich dagegen in der Metaanalyse mit einer gemischten Patientenpopulation bei der Morbidität (p = 0,04) und bei PF (p < 0,00001) ohne Einfluss auf die Mortalität (p = 0,78) oder auf intraabdominale Verhalte (p = 1,00) zu nehmen.

Schlussfolgerung:

Somatostatinanaloga nach Pankreasresektionen reduzieren die Morbidität und die Inzidenz an PF. Dieser Effekt ist jedoch bei Pankreaskopfresektionen nicht feststellbar, sodass von einem protektiven Effekt von Somatostatinanaloga insbesondere nach Pankreaslinksresektion ausgegangen werden kann. Da hier nur insuffiziente Daten vorliegen, erfolgte die Planung einer RCT, um die Daten dieser Arbeit zu bestätigen.