Z Gastroenterol 2018; 56(08): e238
DOI: 10.1055/s-0038-1668750
Kurzvorträge
Pankreas
Pankreaschirurgie: Technik und Ergebnisse – Donnerstag, 13. September 2018, 14:50 – 16:26, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

En bloc Venenresektion der mesentericoportalen Achse bei Pankreasresektionen – Sind Morbidität und Mortalität in der Praxis erhöht?

U Bultmann
1   Alfried Krupp Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Essen, Deutschland
,
I Dimitriou
1   Alfried Krupp Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Essen, Deutschland
,
M Niedergethmann
1   Alfried Krupp Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Essen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die en-bloc Resektion von Pankreas und Segmenten der Pfortader oder V. mesenterica superior beim Pankreaskarzinom ist zum Erreichen einer R0 Situation in kurativer Intention häufig notwendig. Die vorliegende Arbeit vergleicht Morbidität und Mortalität bei Patienten des eigenen Kollektivs mit und ohne Venenteilresektion.

Methoden:

Von Januar 2013 bis Dezember 2017 wurden alle Patienten mit Pankreasresektionen in einer prospektiven Datenbank gesammelt und retrospektiv auf das Vorliegen postoperativer Komplikationen in Abhängigkeit einer en bloc Venenteilresektion (VR) der mesentericoportalen Achse mit Rekonstruktion mittels End-zu End-Naht, Veneninterponat oder Venen Patchplastik untersucht. Folgende Faktoren wurden am eigenen Patientenkollektiv untersucht: PPH (postpancreatectomy haemorrhage), POPF (postoperative Pankreasfistel), intraabdomineller Verhalt, Wundheilungsstörung sowie die 30 Tage Krankenhausmortalität.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 197 formale Pankreasresektionen durchgeführt, davon 122 Pankreaskopfresektionen, 20 totale Pankreatektomien und 55 Pankreaslinksresektionen. Bei 11,7% der Pankreasresektionen (23/197) erfolgte eine VR (Direktnaht 34,8%, Venenpatch 34,8%, Veneninterponat 30,4%). Es zeigte sich im Vergleich beider Gruppen (VR+ vs. VR-) kein signifikanter Unterschied für die PPH (VR+: 4,4% vs. VR-: 3,4%; p > 0,05), den intraabdominellen Verhalt (VR+: 8,7% vs. VR-: 16,1%; p > 0,05), die Wundheilungsstörung (VR+: 21,8% vs. VR-: 16,7%; p > 0,05) und die 30 Tage Mortalität (VR+: 0% vs. VR-: 4%; p > 0,05). Lediglich bei der POPF zeigten Patienten mit Venenresektionen eine signifikant niedrigere Fistelrate (VR+: 0% vs. VR-: 21,3%; p < 0,05).

Schlussfolgerung:

Die en-bloc Venenresektion ist vom postoperativen Komplikationsspektrum und der 30 Tage Mortalität der Standardresektion nicht unterlegen. Somit sollte die en bloc Venenresektion der mesentericoportalen Achse sowie die Rekonstruktion mit autologem Material zum Erreichen einer R0 Resektion wenn immer nötig angestrebt werden.