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DOI: 10.1055/s-0038-1668717
Rektale Netzarrosion als seltene Spätkomplikation nach laparoskopischer Rektopexie
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Eine 59-jährige Patientin stellte sich elf Jahre nach einer laparoskopischen Sigmaresektion mit Netz-Rektopexie in der proktologischen Sprechstunde vor. Sie gab an, nach einer langen Phase mit Entleerungsstörungen rektal einen kunststoffartigen, netzähnlichen Fremdkörper ausgeschieden zu haben (Abb. 1).
Rektoskopisch zeigten sich verbliebene Netzanteile welche in das Rektumlumen arrodierten. In der Bildgebung (MR/CT) zeigten sich ansonsten keine Komplikationen, ebenso war die Paraklinik unauffällig. Der Verbliebene Netzanteil wurde elektiv mittels TEM entfernt (Abb. 2).
Im Verlauf war die Arrosionsstelle vollständig epitheliaisiert und die Patientin beschwerdefrei.
Ziele/Methodik:
In der Arbeit soll anhand des Fallbeispiels und der aktuellen Literatur das Auftreten und das Management der spezifischen Komplikation der Netzarrosion nach Mesh-Rektopexie erläutert werden, unter Berücksichtigung der verwendeten Materialien.
Ergebnis:
Es zeigt sich, dass Netzarrosionen nach Rektopexie-Eingriffen insgesamt selten sind (0,2 – 1,9%). Sie sind abhängig vom verwendeten Material. Netzarrosionen bei biologischen Netzen treten weitaus seltener auf als bei synthetischen. Nichtsdestotrotz ist eine Darmarrosion durch ein implantiertes Netz eine schwerwiegende Komplikation, die in der Regel einer chirurgische Intervention bedarf.
Schlussfolgerung:
Die Netzarrosion in das Rektum ist eine schwere, wenn auch seltene Komplikation nach Rektopexie und kann auch noch nach Jahren auftreten.
Anhand des Fallbeispiels kann gezeigt werden, dass eine solche Situation unter günstigen Umständen auch mittels minimalinvasiver Intervention (TEM) erfolgreich behandelt werden kann.