Z Gastroenterol 2018; 56(08): e213
DOI: 10.1055/s-0038-1668688
Kurzvorträge
Dünndarm, Dickdarm, Proktologie
CED: Wirksamkeit der Therapie mit Biologika und Biosimilars – Freitag, 14. September 2018, 15:10 – 16:22, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Golimumab verbessert die vom Patienten berichtete Beeinträchtigung der Arbeitsproduktivität und Aktivität bei Patienten mit Colitis ulcerosa: 1 Jahresdaten einer nicht-interventionellen Studie in Deutschland

N Teich
1   Internistische Gemeinschaftspraxis für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten Leipzig und Schkeuditz, Leipzig, Deutschland
,
H Grümmer
2   Praxis Grümmer, Potsdam, Deutschland
,
E Jörgensen
3   Magen Darm Zentrum Remscheid, Remscheid, Deutschland
,
T Liceni
4   MVZ für Gastroenterologie am Bayerischen Platz, Berlin, Deutschland
,
F Holtkamp-Endemann
5   Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis am Germania-Campus, Münster, Deutschland
,
F Cornillie
6   MSD International GmbH, Kriens, Schweiz
,
S Hohenberger
7   MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar, Deutschland
,
T Fischer
7   MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Für Deutschland liegen keine prospektiven Daten (> 3 Monate) zur Beurteilung der Arbeitsproduktivität und der alltäglichen Aktivitäten bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa (CU) vor, die mit Golimumab (GLM) behandelt werden.

Ziel:

Ziel dieser Studie ist, die Änderungen der Arbeitsproduktivität, Fähigkeit zu alltäglichen Aktivitäten sowie Lebensqualität nach einem Jahr GLM Behandlung bei CU-Patienten in Deutschland darzustellen.

Methodik:

Zur Analyse des primären Endpunktes wurde der validierte WPAI-Fragebogen (Work Productivity Activity Impairment Questionnaire) verwendet. Die Veränderungen der Arbeitsproduktivität bzw. der Fähigkeit zu alltäglichen Aktivitäten in Monat 3 (V1) bzw. Monat 12 (V4) gegenüber der Baseline-Visite (V0) wurden evaluiert.

Alle 4 Subscores des WPAI wurden bestimmt: krankheitsbedingte Abwesenheit vom Arbeitsplatz (Absentismus), geminderte Leistungsfähigkeit aufgrund gesundheitlicher Probleme (Präsentismus), Gesamtbeeinträchtigung der Arbeitsproduktivität (TWPI) und Alltagsaktivität; TWPI primärer Endpunkt. Beurteilung der krankheitsspezifischen Lebensqualität erfolgte durch den IBDQ (Inflammatory Bowel Disease Questionnaire).

Ergebnis:

287 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Zu Studienbeginn hatten 61% der Patienten eine mittelschwere bzw. 18% eine schwere CU. 75% der Patienten arbeiteten in Voll- bzw. Teilzeit. Von 269 Patienten lagen WPAI Daten vor, der primäre Endpunkt wurde für 203 Patienten ermittelt, da diese bei Studienbeginn erwerbstätig waren. 12 Monate nach Behandlungsbeginn zeigten alle WPAI Subscores signifikante Verbesserung im Vergleich zur Baseline, ähnlich signifikante Verbesserungen konnten im IBDQ beobachtet werden (s. Tabelle).

Schlussfolgerung:

GLM führt zu einer signifikanten Verbesserung der Arbeitsproduktivität, der Alltagsaktivität sowie der Lebensqualität der Patienten über 12 Monate.

Change from BL Mo 3 (%)

Change from BL Mo 12 (%)

WPAI

TWPI [mean ± SD]

-16,6 ± 32,1 (N = 99) *

-20,2 ± 29,2 (N = 53) *

Absentismus [mean ± SD]

-14,9 ± 38,6 (N = 132) *

-20,1 ± 41,4 (N = 77) *

Präsentismus [mean ± SD]

-14,1 ± 28,6 (N = 100) *

-19,3 ± 28,2 (N = 56) *

Beeinträchtigung Alltagsaktivitäten [mean ± SD]

-13,5 ± 28,2 (N = 149) *

-25,9 ± 29,5 (N = 92) *

Change from BL Mo 3

Change from BL Mo 12

IBDQ

26,0 ± 35,7 (N = 191) *

41,2 ± 38,7 (N = 121) *

*Vergleich vs. baseline: p < 0,001