Z Gastroenterol 2018; 56(08): e211
DOI: 10.1055/s-0038-1668683
Kurzvorträge
Dünndarm, Dickdarm, Proktologie
CED: Lebensqualität, OP-Ergebnisse und Kosten der Therapie – Donnerstag, 13. September 2018, 16:50 – 18:02, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kock-Pouch: die Renaissance eines bewährten Verfahrens

R Pantea
1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Universität Witten-Herdecke, Wuppertal, Deutschland
,
J Doerner
1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Universität Witten-Herdecke, Wuppertal, Deutschland
,
P Ambe
1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Universität Witten-Herdecke, Wuppertal, Deutschland
,
L Develing
1   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Universität Witten-Herdecke, Wuppertal, Deutschland
,
KW Ecker
2   Zentrum für Hereditäre Tumorerkrankungen, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland
,
G Möslein
2   Zentrum für Hereditäre Tumorerkrankungen, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 

Einleitung:

Der kontinente Kock-Pouch stellt für Patienten mit einer Proktokolektomie eine valide kontinente Alternative zu einem dysfunktionalen ileoanalen Pouch oder zu einer terminalen Ileostomie bei individualisierter Indikationsstellung dar.

Ziele:

Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Machbarkeit sowie die Ergebnisse bei Patienten, die eine kontinente Ileostomie erhielten, zu ermitteln.

Methodik:

Unser Kollektiv bestand aus 12 konsekutiven Patienten (2015 – 2018) mit der Situation einer bereits bestehenden oder noch erforderlichen Proktokolektomie, die eine kontinente Ileostomie erhielten. Es handelte sich um 8 Patienten mit einer familiären adenomatösen Polyposis (FAP), 2 Patienten mit einer Colitis ulcerosa (CU), eine Patientin mit einer Slow Transit Constipation und eine Patientin mit einem M. Crohn (MC) des Kolorektums als Grunderkrankung.

Ergebnis:

Bei allen 12 vorgesehenen Patienten konnte der Kock-Pouch (KP) formiert werden. 2 FAP-Patienten wiesen intraoperativ bei IPAA mit einem vorgeschalteten doppelläufigen Stoma eine mesenteriale Desmoiderkrankung auf – hier war der Pouch nicht zu erhalten. Bei 2 Patienten wurde der ileoanale Pouch (IAP) aus onkologischen Gründen nicht erhalten, bei 5 Patienten erfolgte eine Umwandlung des IAP zu einem KP. Bei der MC-Patientin erfolgte die Umwandlung eines terminalen Stomas in einen KP und ein CU-Patient erhielt primär einen KP. Bei einem Patient konnte der KP aufgrund einer Slippage und einer erheblichen Dilatation des KP nicht sinnvoll erhalten werden. An Komplikationen traten eine frühpostoperative Insuffizienz des KP auf, ansonsten erfolgten bislang keine weiteren Operationen bei dem Patientenkollektiv.

Schlussfolgerung:

Die komplexe Technik eines kontinenten Ventils durch eine fixierte Dünndarmintussuszeption kann zu Komplikationen führen. Vor allem Patienten mit einer endständigen Ileostomie, die mir ihrer Lebenssituation (Hautprobleme, hohe Wasserverluste, schlechte Stomaversorgung) nicht zufrieden sind, sollten auf diese Option, die eine exzellente Lebensqualität liefert, informiert werden. Unser kleines Patientenkollektiv hat in allen Fällen die Zufriedenheit mit der neuen Situation, die ihnen Autonomie der Stuhlentleerung ermöglicht, bestätigt.