Z Gastroenterol 2018; 56(08): e200
DOI: 10.1055/s-0038-1668656
Kurzvorträge
Dünndarm, Dickdarm, Proktologie
Intestinale Inflammation und Barriere: Wechselwirkungen zwischen Wirt und Mikrobiom – Freitag, 14. September 2018, 08:15 – 09:27, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gerinnungsfaktor IX-Defizienz schützt vor DSS induzierter Colitis im Mausmodell

JM Kittner
1   Klinikum Darmstadt GmbH, Medizinische Klinik II, Darmstadt, Deutschland
,
A Khandagale
2   Zentrum für Thrombose und Hämostase, Mainz, Deutschland
,
B Kollar
2   Zentrum für Thrombose und Hämostase, Mainz, Deutschland
,
C Reinhardt
2   Zentrum für Thrombose und Hämostase, Mainz, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 

Einleitung:

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind mit einer Thromboseneigung assoziiert. Zusätzlicher Gerinnungsfaktor IX wird möglicherweise ektop gebildet. Patienten mit Hämophilie scheinen überzufällig selten an einer CED zu leiden.

Ziel:

Klärung der Bedeutung von Faktor IX in der Genese von CED.

Methodik:

Faktor-IX defiziente Mäuse wurden mit 3,5% Dextran Sodium Sulfat (DSS) zur Induktion einer Colitis behandelt im Vergleich zu Kontrollgruppe. Die Krankheitsaktivität wurde mittels DAI (Gewichtsverlust, Blutabgang, Stuhlkonsistenz) bestimmt. Aktivität der Myeloperoxidase (MPO) sowie Konzentration des Chemokins CXCL-1 wurden post mortem im Gewebe bzw. Serum gemessen. In vitro erfolgte die Stimulation der murinen MODE-K Enterozyten-Zellkultur mit LPS, Macrophagen-aktivierendem Lipopeptid-2 (MALP), oder dem TLR-1/2 Aktivator Pam3CSK4 versus Kontrolle.

Ergebnisse:

Faktor-IX defiziente Mäuse wiesen eine geringe Krankheitsaktivität auf (Abb. 1). In den Organen konnten eine geringe MPO-Aktivität (Abb. 2) sowie eine geringere CXCL-1-Konzentration gemessen werden. Die Enterozyten-Zelllinie produzierte als Folge der Stimulation mit Aktivatoren des innaten Immunsystems Faktor IX (Abb. 3).

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Abb. 1
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Abb. 2
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Abb. 3

Schlussfolgerung:

Faktor IX als Bestandteil des Xase-Komplexes trägt möglicherweise zur Pathogenese der CED bei. Dies kann vor allem durch die ektope, intestinale Produktion bedingt sein.