Z Gastroenterol 2018; 56(08): e194
DOI: 10.1055/s-0038-1668640
Kurzvorträge
Ösophagus und Magen
Ösophagus und Magen: Chirurgische Techniken – Freitag, 14. September 2018, 16:30 – 17:34, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Laparoskopische, transhiatale Resektion eines riesigen Traktionsdivertikels im mittleren Ösophagus kombiniert mit Myotomie nach Heller – Videobeitrag einer seltenen Operation

K Karcz
1   Klinikum der Universität München, Ludwigs-Maximilian-Universität München, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
JG D'Haese
1   Klinikum der Universität München, Ludwigs-Maximilian-Universität München, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
J Werner
1   Klinikum der Universität München, Ludwigs-Maximilian-Universität München, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Traktionsdivertikel des Ösophagus sind seltene, sogenannte „echte“ Divertikel des mittleren Ösophagus, bei denen die gesamte Wand prolabiert. Klassischerweise treten diese auf Höhe der Trachealbifurkation auf und sind behandlungsbedürftig wenn symptomatisch.

Fallvorstellung:

Wir präsentieren ein Operationsvideo einer 74-jährigen Patientin mit einem sehr großen Traktionsdivertikel des Ösophagus, welches 2012 mit einer Größe von 6,5 × 4,8 cm auf Höhe der Trachealbifurkation erstdiagnostiziert worden ist. Auf Wunsch der Patientin erfolgte bei milder Symptomatik primär eine endoskopische Intervention im Sinne einer Schwellenspaltung. Im Verlauf zeigte sich eine Größenprogredienz auf 8,2 × 8,1 cm mit Ausdehnung bis epiphrenisch und entsprechender Zunahme der Symptomatik. Aufgrund des Alters, der eingeschränkten Lungenfunktion, sowie des geringen BMIs der Patientin von 19 haben wir eine laparoskopische, transhiatale Resektion dieses Traktionsdivertikels durchgeführt, welches wir mit einer Myotomie nach Heller kombiniert haben.

Schlussfolgerung:

Divertikel des Ösophagus werden im mittleren Drittel in der Regel thorakoskopisch angegangen. Aufgrund des Alters und der Comorbiditäten der Patientin haben wir uns in diesem Fall für ein transhiatales Vorgehen entschieden. Dieses erscheint auch für Divertikel des mittleren Ösophagus ein sicheres Verfahren zu sein und stellt eine Alternative zum thorakoskopischen Zugang dar.