Z Gastroenterol 2018; 56(08): e191
DOI: 10.1055/s-0038-1668632
Freie Vorträge
Koloskopie – Intervallkarzinome verhindern – Samstag, 15. September 2018, 10:15 – 11:45, Saal 13b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Effektivität und Sicherheit des Full-Thickness Resection Device (FTRD) im Kolorektum: Ergebnisse einer gepoolten Analyse bisher veröffentlichter Daten

A Wannhoff
1   Klinikum Ludwigsburg, Innere Medizin I, Ludwigsburg, Deutschland
,
B Meier
1   Klinikum Ludwigsburg, Innere Medizin I, Ludwigsburg, Deutschland
,
K Caca
1   Klinikum Ludwigsburg, Innere Medizin I, Ludwigsburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Das Full-Thickness Resection Device (FTRD) wurde entwickelt zur endoskopische. Vollwandresektion im Kolon und Rektum. Typische Indikationen sind anderweitig nur schwierig zu resezierende Adenome (z.B. non-lifting Adenome) und subepitheliale Tumoren.

Ziele:

Berechnung der Effektivität und Sicherheit des FTRD im Kolorektum basierend auf bisher veröffentlichten Daten.

Methodik:

Sowohl als Volltext veröffentlichte Arbeiten als auch Kongressbeiträge zum Einsatz des FTRD wurden mittels Literaturrecherche identifiziert. Nur Studien zum Einsatz im Kolon und Rektum wurden eingeschlossen. Basierend auf den Primärdaten dieser Studien wurde eine gepolte Analyse der Effektivität (definiert als Rate der erreichten Läsionen, der technisch erfolgreich resezierten Befunde, der histologischen Vollwandresektionen und der R0-Resektionen) sowie der Komplikationen durchgeführt.

Ergebnis:

Die Daten von 9 als Volltext publizierten Studien und von 9 Kongressbeiträgen wurden eingeschlossen. Die Publikationen stammen aus 7 Ländern. Insgesamt wurden Daten zu 532 Patienten publiziert. Die Zielläsion wurde in 522 (98,1%) Fällen erreicht. Die technisch erfolgreiche Resektion gelang in 486 (91,4%) der Fälle. Hauptgrund für ein technisches Versagen waren Probleme mit der Resektionsschlinge in 34 Fällen, wobei in vielen dieser Fälle eine Resektion mittels nachträglich eingeführter, konventioneller Resektionsschlinge gelang. Eine histologische Vollwandresektion wurde in 326 von 401 (81,3%) und eine R0-Resektion in 383 von 494 (77,5%) Fällen erzielt; zu den übrigen Fällen waren entsprechende Informationen nicht verfügbar. Die häufigsten Komplikationen waren das Auftreten eines Postpolypektomie-Syndroms sowie leichte Blutungen in jeweils 14 (2,6%) Fällen. Schwerwiegendere Blutungen traten in lediglich 2 (0,4%) Fällen auf. Zur Perforation kam es in 13 (2,4%) Fällen; eine OP aufgrund einer Komplikation war aber nur bei 9 (1,7%) der Patienten notwendig.

Schlussfolgerung:

Der Einsatz des FTRD im Kolorektum ist sicher und in der Vielzahl der Fälle kann die Zielläsion erfolgreich reseziert werden. Zu den häufigsten Komplikationen gehören das Auftreten eines Postpolypektomiesyndroms und leichte Blutungen sowie Perforationen. Eine anschließende OP ist aber nur bei wenigen Patienten notwendig.