Z Gastroenterol 2018; 56(08): e188
DOI: 10.1055/s-0038-1668626
Freie Vorträge
Bilio-pankreatische Erkrankungen – Diagnostik und Therapie – Donnerstag, 13. September 2018, 08:00 – 09:30, Saal 13b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Programmierte Ballondilatationen bei dominanten Stenosen verbessern das transplantations-freie Überleben von Patienten mit Primär sklerosierender Cholangitis

C Rupp
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin IV/IEZ, Heidelberg, Deutschland
,
T Hippchen
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin IV, Heidelberg, Deutschland
,
P Klöters-Plachky
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin IV, Heidelberg, Deutschland
,
A Schaible
3   Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Interdisziplinäres Endoskopiezentrum (IEZ), Heidelberg, Deutschland
,
R Koschny
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin IV/IEZ, Heidelberg, Deutschland
,
A Stiehl
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin IV, Heidelberg, Deutschland
,
D Gotthardt
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin IV, Heidelberg, Deutschland
,
P Sauer
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin IV/IEZ, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die endoskopische Therapie von dominanten Stenosen (DS) wird für symptomatische Patienten mit Primär sklerosierender Cholangitis (PSC) empfohlen.

Ziele:

Vergleich eines regelmäßigen endoskopischen Überwachungs- und Therapieprotokolles bei PSC-Patienten im Gegensatz zu Patienten mit endoskopischer Therapie nur bei symptomatischer Cholestase/Cholangitis.

Methodik:

Prospektive Kohortenstudie über den Zeitraum 1987 – 2016. Zu Beginn der Studie wurde die PSC bei allen Patienten mittels ERC gesichert. Im Anschluss wurde allen Patienten ein programmiertes endoskopisches Überwachungsgprogramm mit jährlichen Kontroll-ERCs empfohlen. Bei Nachweis einer DS erfolgten wiederholte Ballondilatationen bis zur morphologischen Resolution der DS. Patienten, welche sich diesem programmierten Programm nicht anschlossen wurden klinisch, laborchemisch und bildmorphologisch (Ultraschall/MRT) überwacht und erhielte ERCs nur bei symptomatischer Cholestase/Cholangitis.

Ergebnis:

Insgesamt wurden 286 PSC Patienten eingeschlossen. 133 (46,5%) Patienten folgten dem empfohlenen endoskopischen Überwachungs- und Therapieprotokoll (Gruppe A). Die übrigen 153 (53,5%) Patienten erhielten eine ERC nur bei symptomatischer Cholestase/Cholangitis (Gruppe B). Zu Beginn der Studie gab es keinerlei Unterschied hinsichtlich der klinischen oder laborchemischen Parameter. Am Ende des fast dreißigjährigen Beobachtungszeitraumes zeigte sich ein signifikant längeres transplantations-freies Überleben für Gruppe A verglichen mit Gruppe B (Median: 17,9 vs. 15,2 Jahre; log-rank: p = 0,008). In der Subgruppen-Analyse bestand der vorteilhafte Effekt nur bei Patienten mit DS (17,8 vs. 11,1 Jahre; log-rank: p < 0,001), nicht jedoch bei Patienten ohne DS (21,0 vs. 18,7 Jahre; log-rank: p = 0,8). Die multivariate Regressionsanalyse bestätigt CED (p = 0,03), DS (p = 0,006), höheren Mayo Risk Score (p = 0,02) und Teilnahme an der programmierten Endoskopie (p = 0,005) als unabhängige Risikofaktoren für ein längeres transplantations-freies Überleben.

Schlussfolgerung:

Eine programmierte endoskopische Überwachungs- und Therapiestrategie mit wiederholten Ballondilatationen bis zur morphologischen Resolution einer DS verbessert das transplantations-freie Überleben von Patienten mit PSC.