RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0038-1668052
Verbesserung der kommunikativen Kompetenzen von Medizinern in ganz Europa durch die Entwicklung eines neuen europaweit einsetzbaren Kommunikationstrainings
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
06. August 2018 (online)
Einleitung:
Kommunikation ist eines der wichtigsten Werkzeuge in der Medizin. Um die im Studium erlernten Kommunikationskompetenzen langfristig zu erhalten und im Berufsalltag erfolgreich anwenden zu können, werden Möglichkeiten zur stetigen Weiterbildung benötigt. Entsprechende Angebote fehlen in einigen europäischen Ländern; zudem bestehen deutliche Unterschiede in Qualität und Quantität der angebotenen Programme. Vor diesem Hintergrund wurde von einem europäischen Partnerkonsortium das von der EU im Rahmen von Erasmus+ geförderte Projekt „Health Communication Training for Health Professionals“ (H-Com) entwickelt. Ziel war die Entwicklung eines Kommunikationstrainings, das innerhalb der gesamten EU angewendet werden kann.
Material & Methoden:
Mittels einer Bestandsanalyse wurden europaweit existierende Trainingsprogramme zur Weiterbildung von MedizinerInnen erfasst. Anhand von umfassenden Literaturrecherchen, Online-Umfragen und Fokusgruppen wurden daraufhin bedeutende Aspekte der Gesundheitskommunikation evaluiert und als Basis für die Entwicklung der Methodologie des Kommunikationstrainings genutzt. Das Training wurde in fünf europäischen Sprachen (Deutsch, Englisch, Griechisch, Polnisch und Spanisch) entwickelt.
Ergebnisse:
Die Implementierung des fünftägigen Kommunikationstrainings erfolgte im April 2018 in den einzelnen Partnerländern. Zeitgleich erfolgte die Umsetzung innerhalb eines äquivalenten Online-Trainings. Das Curriculum umfasste Kernkurse und das Training spezifischer Inhalte für unterschiedliche Patientengruppen und besondere Gesprächssituationen. Übungen und Rollenspiele boten den Teilnehmern zudem die Gelegenheit, eigene Kommunikationsschwierigkeiten zu überwinden und Feedback von Trainern und anderen Kursteilnehmern zu erhalten.
Diskussion:
Ziel des Projektes waren praktikable Trainingsmaterialien, die sowohl als E-Learning-Module als auch in Form von Materialien für Workshops bereitgestellt werden können. Der Abschluss und die Evaluierung des Projektes im August 2018 wirft Fragen nach der zukünftigen Umsetzbarkeit eines europaweit einsetzbaren Curriculums auf.
Schlussfolgerung:
Das Kommunikationstraining schafft eine wertvolle Ausgangslage, um die Weiterbildungsmöglichkeiten in den jeweiligen Partnerländern weiterzuentwickeln. Weiterhin bietet sich eine kostengünstige Implementierung in weiteren europäischen sowie außereuropäischen Ländern an.