Gesundheitsförderung im tertiären Bildungsbereich – „Dein Masterplan“ als online Präventionsangebot

Einleitung:

Die psychische Gesundheit im Setting Hochschule erfährt immer mehr an Bedeutung. Vermehrt geben Studierende an, sich (sehr) oft „gestresst und nervös“ zu fühlen [1]. Zur Bewältigung von Lern- und Leistungsdruck sind neben dem herkömmlichen Substanzkonsum zunehmend der Einsatz von Psychostimulanzien, Beruhigungs- und Schmerzmitteln zu beobachten [1]. Dabei kann es zu gesundheitsgefährdenden Begleiterscheinungen kommen. Aus diesem Grund wurde 2015 ein online Präventionsprojekt für Studierende konzipiert.

Material & Methoden:

Die Plattform „Dein Masterplan“ bietet Informations- und Interventionsangebote zur Vermeidung von Substanzkonsum und zum Stressmanagement. Vermittelt werden Selbstmanagementkompetenzen in den Bereichen systematisches Problemlösen, Zeitmanagement und Arbeitsorganisation. Des Weiteren können Methoden zur Ressourcenstärkung erworben sowie Motivationsstrategien und Studientechniken erprobt werden. Für akute Probleme wurde eine Online-Beratung eingerichtet. Evaluiert wurden die Webseite, Werbemittel und Zugangswege. Als Datenbasis dienten Statistiken aus Google Analytics, eine Layer-Befragung und Fokusgruppengespräche (N = 140 Studierende).

Ergebnisse:

Die Webseitenevaluation zeigt eine hohe Inanspruchnahme (N = 19.000). Die befragte Zielgruppe hat großes Interesse an Informationen zur Stressprävention. Studienbezogene Themen erfahren eine höhere Beachtung als substanzbezogene. Vorwiegend wurde sich mit Motivationsproblemen (48%), Lernstress (43%), Prüfungsangst (42%) und Konzentrationsstörungen (41%) befasst. Die Themen Cannabis, Alkohol, Tabak, Partydroge und Medikamente erhielten eine geringere Beachtung (Ø 11%). Generell wird „Dein Masterplan“ durchweg für „gut“ und „wichtig“ empfunden.

Schlussfolgerung:

Aufbauend auf den Ergebnissen wurde „Dein Masterplan“ inhaltlich, optisch und funktional weiterentwickelt. Studierende können Tipps, Tools und Tutorials zu den Themen gesunde Ernährung, Bewegung, Stressoren und Lernen abrufen. Um die Gesundheitsförderung im tertiären Bildungsbereich adäquat voranzubringen, sollten alle beteiligten Akteure bei der Strategieentwicklung mit einbezogen werden. Aus diesem Grund fand 2018 eine Projekterweiterung statt (siehe Synergieprojekt „Gesund Studieren“).

Literatur:

[1] Middendorff E. et al. 2015. Formen der Stresskompensation u. Leistungssteigerung bei Studierenden. Wiederholungsbefragung des HISBUS-Panels zu Verbreitung und Mustern studienbezogenen Substanzkonsums (Forum Hochschule 4|2015). Hannover: DZHW.