Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e61-e62
DOI: 10.1055/s-0038-1668041
POSTER
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine spieltherapeutische Intervention zur Steigerung der Lebensqualität junger Leukämiepatienten – ein Hamburger Pilot

J Blömeke
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
,
S Witt
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
,
L Bleeke
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie, Hamburg, Deutschland
,
G Escherich
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie, Hamburg, Deutschland
,
M Bullinger
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
,
J Quitmann
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Leukämieerkrankung und deren Behandlung kann es hilfreich sein, die Ängste junger Patienten (3 – 10 Jahre) besser zu verstehen und adäquate Bewältigungsstrategien anzubieten um die Lebensqualität zu steigern und das kindliche Empowerment zu stärken. Die Deutsch-Schwedisch-Amerikanische Kooperationsstudie zielt darauf ab, eine 6- bis 8-wöchige spieltherapeutische Intervention auf Basis des Als-Ob-Spiels für junge Leukämiepatienten zu adaptieren.

Material & Methoden:

Im Rahmen des Hamburger Pilotprojektes, wurden dazu zunächst halbstrukturierte Interviews mit 13 Eltern von Leukämiepatienten (3 – 11 Jahre) und 15 Fachleuten durchgeführt. Der Interventionsansatz wurde vorgestellt und diskutiert. Alle Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und analysiert. Für die qualitative Analyse wurden sowohl deduktive als auch induktive Kategorien entwickelt und mit MaxQDA12 ausgewertet.

Ergebnisse:

Trotz einer großen Zufriedenheit der Eltern mit stationären psychosozialen Angeboten, betonten sie die Notwendigkeit zusätzlicher Unterstützungsangebote. Insbesondere der Übergang von der Akutbehandlung zur Erhaltungstherapie wurde als sehr belastend beschrieben. Während die Eltern die spieltherapeutische Intervention begrüßten, zeigten sich die Fachleute einer weiteren neuen psychosozialen Intervention gegenüber skeptisch. Dennoch befürworteten beide eine Durchführung und gingen davon aus, dass die Kinder vom Spiel profitieren und gleichzeitig die elterlichen Belastungen reduziert würden.

Diskussion:

Basierend auf diesen Ergebnissen wurde das Interventionsangebot optimiert und wird derzeit im Rahmen einer Pilotstudie (n = 10) getestet und evaluiert.

Schlussfolgerung:

Durch eine Wissenserweiterung um die Wirkung von Spieltherapien für krebskranke Kinder können Therapiekonzepte ausgebaut werden. Es wird erwartet, dass junge LeukämiepatientenInnen durch die Spieltherapie in ihrer Emotionsverarbeitung unterstützt werden und ihnen der Übergang in die Erhaltungstherapie erleichtert wird. Außerdem ist von einer Steigerung der Lebensqualität auszugehen.