Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e49
DOI: 10.1055/s-0038-1668004
POSTER
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rauchen, Alkohol, Medikamenten- und Substanzgebrauch bei Studierenden

L Jerg-Bretzke
1   Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sektion Medizinische Psychologie, Ulm, Deutschland
,
K Limbrecht-Ecklundt
1   Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sektion Medizinische Psychologie, Ulm, Deutschland
,
S Gruss
1   Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sektion Medizinische Psychologie, Ulm, Deutschland
,
S Walter
1   Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sektion Medizinische Psychologie, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Der Konsum von legalen und illegalen Drogen ist ein gesellschaftlich omnipräsentes Alltagsphänomen und auch an den Universitäten ein wichtiges Thema, denn auch wenn das Ausmaß an gesundheitsschädlichen Risikoverhaltensweisen bei den Studierenden oft milder ausgeprägt ist als bei der altersvergleichbaren Bevölkerung, kann der Konsum dieser Substanzen einen gravierenden Einfluss auf Studium und Leben ausüben.

Material & Methoden:

Vorgestellt werden Ergebnisse der Teilstichprobe Studierende Universität Ulm einer onlinebasierten multizentrischen Befragung bei Studierenden verschiedener Hochschularten 2014. Die Stichprobe umfasst N = 2.582 Studierende aller Studiengänge, davon 54,5% Frauen, 45,5% Männer, Rücklaufquote 27%. Um den Konsum von Substanzen wie Alkohol, Drogen und Medikamenten zu erfassen, wurde ein Fragebogen mit einer 6-stufigen Likertskala eingesetzt, der die Konsumhäufigkeit erfasst.

Ergebnisse:

Nach eigenen Angaben gab 7% der Gesamtstichprobe Studierende UU an zu rauchen. Alkoholische Getränke wurden von der Mehrzahl der Befragten seltener als einmal pro Woche getrunken: 30,7% Bier, 44% Wein/Sekt, 44,6% Spirituosen. Einmal pro Woche konsumieren 19,9% Bier, 19,7% Wein, 16,1% Spirituosen. Mehrmals pro Woche trinken 18,2% der Befragten Bier, 7,3% Wein und 4,7% Spirituosen. Jeden Tag oder mehrmals am Tag sind es 1,1%, die Bier trinken, 0,5% Wein und 0,5% Spirituosen.

Die Frage nach dem Konsum von Marihuana und Kokain zeigte, dass ein Viertel der Studierenden schon einmal Marihuana konsumiert hatte, davon kifften 2,7% seltener als einmal pro Woche, 0,7% mehrmals pro Woche und 0,2% mehrmals täglich. 98,3% der Studierenden gab an, noch nie Kokain genommen zu haben, 1,5% nicht in den letzten 30 Tagen, aber 0,1% konsumiert nach eigenen Angaben mehrmals pro Woche. Amphetamine nehmen 0,1% der Befragten mehrmals pro, 0,2% seltener als einmal pro Woche, 97,7% haben noch nie Amphetamine konsumiert. Psychopharmaka nehmen 1,4% der Stichprobe einmal oder mehrmals täglich, 0,6% mehrmals pro und 0,9% seltener als einmal pro Woche. Noch nie Psychopharmaka konsumiert haben 86,5% der Befragten. Auf ihren Gebrauch an Schmerzmittel angesprochen, gaben 26,4% der Befragten an, noch nie Schmerzmittel genommen zu haben, 44,4% nicht in den letzten 30 Tagen, 24,9% seltener als einmal pro Woche, 3,8% mehrmals pro Woche, 0,5% jeden oder mehrmals am Tag.

Diskussion:

Gemessen an altersgleichen Bevölkerungsdaten des Robert-Koch-Institutes von 2016, sind die Zahlen der Raucher in vorliegender Stichprobe als sehr niedrig einzustufen, ebenso einzuordnen sind die Zahlen zum Konsum von Alkohol, Substanzen und Medikamenten.