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DOI: 10.1055/s-0038-1667751
Einzelbeitrag: Kapazitätsentwicklung im Quartier (KEQ) – Entwicklung und Anwendung eines Instrumentes zur Messung von Kapazitäten, Kompetenzen und Strukturbildungsprozessen im Setting Quartier
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)
Im Rahmen verschiedener zeitlich aufeinander folgender Projekte der Präventionsforschung (gefördert durch das BMBF) wurde am Institut für medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf nach internationalem Vorbild ein Instrument zur Messung von Kapazitäten, Kompetenzen und Strukturbildungsprozessen im Setting Quartier entwickelt und in unterschiedlichen Formen (Langfassung, Kurzfassung) erprobt.
Mit dem Fragebogen ein Instrument zur Messung fünf Dimensionen der Strukturqualität zur Verfügung. Die Akteure bewerten über 50 Items zu Bürgerbeteiligung, lokaler Führung, vorhandenen Ressourcen, Vernetzung/Kooperation sowie der Gesundheitsversorgung. Zielsetzung ist es, die Veränderung der Dimensionen im zeitlichen Verlauf zu erfassen. Gegenstand der Veränderungsmessung ist das „Capacity Building“, das als Ergebnisparameter für settingbezogene Gesundheitsförderungsansätze betrachtet wird.
Die Messung umfasst die Strukturen und Kompetenzen, die Akteure und die Quartiersbewohnerschaft dazu befähigen, Kontrolle über Quartiersentwicklungsprozesse zu erlangen. Bisher wurde das Instrument sechs Mal (2006 bis 2015) in der Hamburger Lenzsiedlung im Rahmen des Präventionsprogramms „Lenzgesund“. In allen Studien zeigten sich im Programmverlauf moderate bis deutliche Verbesserungen auf den fünf Dimensionen, die mittels eines Spinnendiagramms dargestellt werden.
Als ein praxisnaher Ansatz dient KEQ in erster Linie der partizipativen Evaluationund der Qualitätsentwicklung im Programmverlauf einerseits und kann andererseits im Rahmen einer Verstetigungsstrategie als Mittel für die diskursive partizipative Weiterentwicklung des Handlungsansatzes eingesetzt werden, um den Verstetigungsprozess zu unterstützen!