Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 813
DOI: 10.1055/s-0038-1667742
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Workshops
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einzelbeitrag: Trends von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter – Ergebnisse aus KiGGS

A Schienkiewitz
1   Robert Koch-Institut, Abt. Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
S Damerow
1   Robert Koch-Institut, Abt. Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
A Schaffrath Rosario
1   Robert Koch-Institut, Abt. Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)

 

In KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) beträgt die Prävalenz von Übergewicht bei 3 – 17-jährigen Mädchen und Jungen 15,4%, die Adipositasprävalenz liegt bei 5,9%. Aus der KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) wurden für Übergewicht 15,0% und für Adipositas 6,3% berichtet. Zwischen KiGGS0 und KiGGS2 hat es Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur sowie eine Überarbeitung des Referenzsystems gegeben. Eine Neuberechnung der Prävalenzen für KiGGS0 ist notwendig, um die Entwicklung über die Zeit zu beurteilen.

In KiGGS0 und KiGGS2 wurden Körpergröße und -gewicht bei Teilnehmenden im Alter von 3 – 17 Jahren standardisiert gemessen und der Body-Mass-Index berechnet. Übergewicht (> 90. Perzentils) und Adipositas (> 97. Perzentils) wurden nach Kromeyer-Hauschild et al. (2001, 2015) definiert. Zu KiGGS0 lagen Messwerte von 7.215 Mädchen und 7.531 Jungen, zu KiGGS2 von 1.799 Mädchen und 1.762 Jungen vor. Die Neuberechnung der Prävalenzen zu KiGGS0 erfolgte mit unterschiedlichen Gewichtungsfaktoren.

Unter Berücksichtigung des veränderten Referenzsystems beträgt die Übergewichtsprävalenz in KiGGS0 14,7%, die Adipositasprävalenz 6,1%. Das zusätzliche Einbeziehen des Bildungsstands der Eltern in die Berechnung der Gewichtungsfaktoren verändert die Übergewichtsprävalenz auf 15,5%, die Adipositasprävalenz auf 6,8%. Die Berücksichtigung der Veränderungen in der Alters- und Geschlechtsverteilung in der Bevölkerungsstruktur führt zu Prävalenzen von Übergewicht und Adipositas von 15,4% bzw. 6,7%.

Obwohl sowohl die Veränderung des Referenzsystems als auch die Altersstandardisierung leicht unterschiedliche Prävalenzschätzungen für KiGGS0 liefern, ergibt sich kein Unterschied in der Beurteilung des aktuellen Trends von Übergewicht und Adipositas. Die Prävalenzen liegen nach wie vor auf einem hohen Niveau. Vor diesem Hintergrund sollten Präventionsmaßnahmen, die zur Reduktion der Übergewichts- und Adipositasprävalenzen in der Bevölkerung beitragen, nicht nachlassen.