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DOI: 10.1055/s-0038-1667719
Bewegungsbezogene Capabilities zur Führung eines aktiven Lebensstils bei Studierenden und Auszubildenden – Ergebnisse einer qualitativen Befragung
Publication History
Publication Date:
03 September 2018 (online)
Hintergrund:
Interventionen zur Bewegungsförderung für junge Erwachsene müssen spezifische Bedarfe und Lebensumstände (Studium, Ausbildung) berücksichtigen. Als innovativer theoretischer Rahmen für die mehrdimensionale Erfassung von begünstigenden und hindernden Faktoren eignet sich der Capability-Ansatz, da er Handlungsmöglichkeiten (Capabilities) für Menschen in ihren subjektiven Lebenswelten aufzeigt. Bislang sind Capabilities für körperliche Aktivität bei jungen Erwachsenen noch nicht exploriert worden.
Methoden:
20 Personen (w = 11, m = 9, 18 – 25 Jahre, Studierende:9, Auszubildende:11) wurden in einer explorativen Querschnittserhebung mittels leitfadengestützter face-to-face Interviews zu ihren wahrgenommenen Handlungsmöglichkeiten zur Führung eines aktiven Alltags befragt. Die Interviews wurden aufgezeichnet und verbatim transkribiert. Die Transkripte wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse:
Bewegungsbezogene Capabilities von Studierenden werden durch flexiblen Alltag und günstige Angebote (Hochschulsport) begünstigt. Auszubildende beschreiben begrenzte Handlungsoptionen, z.B. erschwert die Skepsis der Abteilung die Nutzung betrieblicher Sportangebote. Junge Frauen berichten über Belästigungen/Scham beim Joggen; viele bevorzugen Web-basiertes Training zuhause. Durch Apps organisierte Sportevents wurden als Möglichkeit des gemeinsamen Sporttreibens begrüßt, v.a. für Zugezogene.
Schlussfolgerungen:
Ergebnisse verdeutlichen ungleich ausgeprägte Handlungsoptionen zwischen beiden Gruppen. Präventionsprogramme sollten daher insbesondere gesundheitsrelevante Ressourcen und Handlungsspielräume Auszubildender stärken. Denkbar ist ein dualer Ansatz der Betriebe und Berufsschule partnerschaftlich berücksichtigt, um Bewegungsoptionen in den einzelnen Lebenswelten der Auszubildenden zu erweitern. Die Inklusion sozialer Medien und Online-Tools kann die Anschlussfähigkeit an Programmen erhöhen.