Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(06): A60
DOI: 10.1055/s-0038-1660643
Postersession: Samstag, 9. Juni 2018: 10.30 – 11.30 Uhr, Foyer
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Qualitätsfaktors Ergebnisqualität in der leitliniengerechten Therapie des Gestationsdiabetes – Morbiditätsprävalenzen bei Schwangerschaften mit GDM und ohne GDM?

F Weschenfelder
1   Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
,
E Schleußner
1   Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
,
T Groten
1   Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
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Publication History

Publication Date:
06 June 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die International Diabetes Federation und die WHO-Europa haben 1989 und 1999 Gesundheitsziele für Schwangerschaften bei Frauen mit Diabetes formuliert. Danach sollen Verlauf und Ergebnisse von Schwangerschaften bei Frauen mit Diabetes von 1999 bis zum Jahr 2020 um ein Drittel verbessert werden. 2009 wurde erstmals eine um den Gestationsdiabetes (GDM) erweiterte globale Leitlinie zu den Problemen von Diabetes und Schwangerschaft vorgelegt, in der festgestellt wird, dass der GDM mit Komplikationen in der Schwangerschaft assoziiert ist, die durch rechtzeitige Diagnostik und intensive Behandlung abgemildert werden können. Die 2011 veröffentlichte Leitlinie zum Gestationsdiabetes formuliert deshalb unter Punkt 9 Qualitätssicherung zum Punkt Ergebnisqualität: „Es wird empfohlen, in regelmäßigen Abstanden (z.B. alle 2 Jahre) die Qualität der GDM-Therapie anhand der aus der HAPO-Studie vorgegeben Morbiditätsprävalenzen zu überprüfen. Hierbei wird angestrebt, die Prävalenzen bis zum Jahr 2020 an die Gruppe „Kein GDM“ anzugleichen (Härtegrad A).

Methode:

Retrospektive Analyse des Schwangerschaftsoutcomes von 463 Schwangerschaften mit GDM, die in den Jahren 2012 bis 2014 am Kompetenzzentrum für Diabetes und Schwangerschaft am Universitätsklinikum betreut wurden. Als Vergleichskollektiv wurden 3803 Termingeburtengeburten nach Schwangerschaften ohne GDM aus dem gleichen Zeitraum herangezogen. Die Häufigkeiten der in HAPO genannten Morbiditätsprävalenzen wurden verglichen.

Resultate:

Im Vergleich zu Schwangerschaften ohne GDM zeigte sich in unserem Kollektiv trotz weitgehender Angleichung der Morbiditätsprävalenzen weiterhin eine signifikant erhöhtes Risiko für eine Sektio (p = 0,026) und für die Verlegung des Kindes auf Neonatologie (p = 0,025).

Diskussion:

Die weitere Verbesserung in Versorgung von Schwangeren mit GDM hat deshalb als Ziel der pränatalen Versorgung weiter bestand.