Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(06): A59-A60
DOI: 10.1055/s-0038-1660640
Postersession: Samstag, 9. Juni 2018: 10.30 – 11.30 Uhr, Foyer
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rechtes Herz bei Risikoschwangerschaften – Erste Ergebnisse der EVA-Studie

M Götte
1   Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen
,
H Gall
2   University of Gießen and Marburg Lung Center (UGMLC), member of the German Center for Lung Research, Gießen
,
G Bunniger
2   University of Gießen and Marburg Lung Center (UGMLC), member of the German Center for Lung Research, Gießen
,
K Tello
2   University of Gießen and Marburg Lung Center (UGMLC), member of the German Center for Lung Research, Gießen
,
M Richter
2   University of Gießen and Marburg Lung Center (UGMLC), member of the German Center for Lung Research, Gießen
,
N Sommer
2   University of Gießen and Marburg Lung Center (UGMLC), member of the German Center for Lung Research, Gießen
,
HA Ghofrani
2   University of Gießen and Marburg Lung Center (UGMLC), member of the German Center for Lung Research, Gießen
,
V Müller
1   Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen
,
C Enzensberger
1   Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen
,
R Axt-Fliedner
1   Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
06 June 2018 (online)

 

Zielsetzung/Hintergrund:

Untersuchung der Rechtsherzfunktion mittels Echokardiografie während der Schwangerschaft und Darstellung der Abweichungen von den Normwerten von nicht schwangeren Patientinnen. Zudem sollen die Auswirkungen von schwangerschaftsassoziierten Erkrankungen auf die maternale rechtskardiale Funktion und die kardiale Morphologie untersucht werden.

Methoden und Patientinnen:

Eine interdisziplinäre Studie in Zusammenarbeit mit der Pneumologie des UKGM Gießens. Bestimmung von rechtsventrikulären Funktionsparametern mittels Echokardiografie und Deformation-imaging per Speckle Tracking. Untersuchung der schwangeren Patientinnen an insgesamt drei Zeitpunkten in der Schwangerschaft (erstes, zweites und drittes Trimenon) und einer Untersuchung bis sechs Monate postpartum. Auswertung der Daten im Longitudinal- und Querschnitt, je nach Schwangerschaftsalter, maternaler Erkrankung und anderer anamnestischer Parameter.

Resultate:

Ergebnisse unserer Studie liefern gute Referenzwerte der rechtsventrikulären Morphologie aus dem Vierkammerblick für schwangere Patientinnen [RVEDD basal 3,3 cm, RVEDD mittig 2,8 cm, RVEDD longitudinal 6,7 cm, RAES 9,8 cm2] im Vergleich zu nicht schwangeren Patientinnen [RVEDD basal 3,25 cm, RVEDD mittig 2,6 cm, RVEDD longitudinal 6,55 cm, RAES 7,8 cm2 (Kou et al.)]. Die Analysen des RV-Ausflussprofils zeigen bereits Unterschiede der kardialen Auswurfleistung bei Schwangeren, z.B: in der Acceleration time [AT, 133 ms (EVA) zu 138,7 ms (Marra AM et al.)] oder der RV Ejection time [AT/ET 0,39 (EVA) zu 0,45 (Kitabatrake et al.)].

Diskussion:

Die Studienlage zu den Auswirkungen von schwangerschaftsassoziierten Erkrankungen auf die maternale Herzfunktion oder umgekehrt, die mögliche Prädisposition zur Entwicklung dieser Erkankungen, bei bereits vorbestehender eingeschränkter maternaler Herzfunktion, aber vor Allem die Langzeitfolgen und das Remodelling, ist bislang noch sehr überschaubar. Unsere interdisziplinäre Studie zielt genau auf diese Fragestellung ab und wird in den kommenden Jahren wichtige Beiträge zu diesem Themengebiet liefern.