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DOI: 10.1055/s-0038-1660604
Mögliche Antworten auf alte Fragen: Eine MRT-Studie des unteren Uterinsegments
Publication History
Publication Date:
06 June 2018 (online)
Zielsetzung:
Aufgrund des erhöhten Uterusrupturrisikos wird bei der Planung einer vaginalen Geburt nach Sectio häufig die Dicke des unteren Uterinsegments (uUS) sonografisch bestimmt. Ein geeignetes Untersuchungsprotokoll und ein zuverlässiger Referenzwert können wegen der inhomogenen Datenlage bisher nicht empfohlen werden. Da Limitationen der Ultraschalldiagnostik denkbare Gründe hierfür sind, haben wir die MRT als alternatives, nichtinvasives bildgebendes Verfahren genutzt, um die pränatale Diagnostik des uUS weiter zu erörtern.
Methoden und Patienten/Materialien:
Anhand von sagittalen, T2-gewichteten MRT-Bildern eines 3T MRT-Geräts (MAGNETOM Trio, Siemens Healthcare) wurden Anatomie, Morphologie und Dicke des uUS von 60 Frauen mit und 104 Frauen ohne Sectio im zweiten und dritten Trimenon retrospektiv analysiert und verglichen.
Resultate:
Die 3T MRT erlaubt auch retrospektiv eine zuverlässige Analyse des uUS. Unabhängig vom Status nach Sectio waren Anatomie, Morphologie und Dicke des uUS heterogen und die Identifizierung der Narbe bei Status nach Sectio nur selten möglich (9/60 (15,0%)). Das uUS war bei Status nach Sectio zwar dünner (1,9 ± 0,7 mm) als in der Kontrollgruppe (2,7 ± 1,3 mm), zeigte aber auch in der Kontrollgruppe Ausdünnungen bis zu 1 mm. Eine starke Ausdünnung des uUS < 1 mm bzw. der Verdacht auf eine Dehiszenz wurden ausschließlich nach Sectio diagnostiziert (5/59 (8,5%)).
Diskussion:
Eine Dicke des uUS bis 1 mm könnte möglicherweise als normal betrachtet werden. Es sollten neue diagnostische Algorithmen erarbeitet werden, die die individuelle Anatomie und Morphologie des uUS und der Narbenregion berücksichtigen und bei Limitationen der Ultraschalldiagnostik auch eine MRT mit einbeziehen. Die Sicherheit und der Nutzen für die Selektion bei Status nach Sectio müssen in prospektiven Studien untersucht werden.