Hamostaseologie 1999; 19(02): 86-89
DOI: 10.1055/s-0038-1660384
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Schattauer GmbH

Belastungs-EKG induziert kein erhöhtes thromboembolisches Risiko bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung

M. Lins
1   Klinik für Kardiologie (Direktor: Prof. Dr. R. Simon)
,
C. C. Steffens
2   Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
,
A. Bastian
1   Klinik für Kardiologie (Direktor: Prof. Dr. R. Simon)
,
H. D. Bruhn
2   Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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Publication Date:
27 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Eine Steigerung der Gerinnungsaktivierung, wie sie durch körperliche Aktivität hervorgerufen werden kann, ist für Patienten mit koronarer Herzerkrankung von besonderer Bedeutung, da sie durch thromboembolische Ereignisse besonders gefährdet sind. Zur Frage, ob eine definierte Fahrradergometrie mit einem erhöhten thromboembolischen Risiko verbunden ist, wurden bei 49 Patienten (Gruppe 1) mit und 51 Patienten (Gruppe 2) ohne KHK vor und nach Belastung verschiedene Parameter des Hämostasesystems bestimmt. Die ermittelten Parameter ließen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen vor und nach Belastung erkennen. Es fanden sich jedoch signifikante Änderungen innerhalb der Gruppen: Die Faktor-VIIl-Aktivität stieg in Gruppe 1 von 132 auf 156% und in Gruppe 2 von 106 auf 136%. Der Von-Willebrand-Faktor stieg in Gruppe 1 von 230 auf 249% und in Gruppe 2 von 228 auf 247%. Als Zeichen einer gesteigerten Fibrinolyse fand sich eine Steigerung des Plasmin-alpha-2-Antiplasmin-Komplexes in Gruppe 1 von 251 auf 401 μg/l und in Gruppe 2 von 247 auf 350 μg/l. Damit geht für Patienten mit KHK von einer Fahrradergometrie, durchgeführt in standardisierter Form und in aerober Stoffwechsellage kein erhöhtes thromboembolisches Risiko aus.