Bei einer 34jährigen Patientin wurde aufgrund schmerzhaft-entzündlicher Schwellungen
mit anschließender Hämatombildung die Diagnose eines Gardner-Diamond-Syndroms gestellt.
Vorangegangen war ein 17jähriger Krankheitsverlauf, in dem die Erkrankung als v.-Willebrand-Syndrom
fehlgedeutet wurde und die Patientin große Mengen an Gerinnungspräparaten erhalten
hatte. Sie wurde dadurch mit HIV infiziert und ist jetzt manifest erkrankt. Eine Autoimmunisierung
gegen das Phosphatidylserin der Erythrozytenmembran kann heute als wahrscheinliche
Ursache des Gardner-Diamond-Syndroms angesehen werden. Wir fanden eine zusätzliche
Thrombozytopathie, welche die sekundäre Einblutung erklären kann und möglicherweise
auf einer ähnlichen Immunreaktion beruht. Durch eine Therapie mit hochdosierten intravenös
verabreichten Immunglobulinen konnte die Symptomatik günstig beeinflußt und das Auftreten
spontaner Krankheitserscheinungen unterdrückt werden.
Schlüsselwörter
Gardner-Diamond-Syndrom - Autoimmunerkrankung - Thrombozytenfunktion - intravenöses
Immunglobulin
Keywords
Gardner-Diamond syndrome - autoimmune disorder - platelet function - intravenous immunoglobulin