Zusammenfassung
Die Hämostase ist von einer normalen Funktion der Leberparenchymzellen abhängig. Fast
alle Faktoren werden in diesen Zellen synthetisiert, und das retikuloendotheliale
System übt eine wichtige Regulationsfunktion aus. Bei Leberzirrhosen kommt es, abhängig
vom Schweregrad des Leberschadens, zum Abfall fast aller pro- und antikoagulatorischen
Faktoren, das fibrinolytische System ist aktiviert, und bei schweren Leberfunktionsstörungen
kommt es zur Entwicklung einer subakuten oder chronischen Verbrauchskoagulopathie
und einer allgemeinen Hyperkoagulopathie. Hepatozelluläre Erkrankungen, wie leichte
Hepatitiden, können ohne Hämostasestörungen verlaufen, mildere Formen gehen mit einem
Abfall der Vitamin-K-abhängigen Faktoren einher. Vitamin-K-Mangelzustände zeigen lediglich
verminderte Spiegel von den Faktoren, die in ihrer Synthese vom Vitamin K abhängig
sind, d. h. Faktoren II, VII, IX, X, Protein C und S.
Schlüsselwörter
Leberparenchymzellen - Vitamin-K-abhängige Gerinnungsfakoren - Inhibitoren - Gerinnungsfaktoren