Hamostaseologie 1988; 08(05): 219-222
DOI: 10.1055/s-0038-1659928
Originalarbeiten
Schattauer GmbH

Actilyse bei peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen

H. Hess
1   Privatklinik Josephinum, München
,
A. Mietaschk
1   Privatklinik Josephinum, München
,
Ch. Becker-Linau
1   Privatklinik Josephinum, München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. Juni 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die Hoffnung, rt-PA würde wegen der bevorzugten Aktivierung des fibringebundenen Plasminogens auch bei systemischer Anwendung in jedem Fall wie eine lokale Lyse wirken, hat sich nicht bestätigt. Systemische Applikation eines jeden Aktivators der Fibrinolyse ist unphysiologisch und birgt in wirksamen Dosen immer die Gefahr der Auflösung von gefäßabdichtenden Gerinnseln und damit einer Blutung oder einer Provokation von Embolien aus einer Quelle im Herzen oder den großen Arterien und damit eines arteriellen Verschlusses irgendwo im System. Lokale Lysebehandlung peripherer arterieller Verschlüsse mit geeigneter Technik und Dosierung kann beides vermeiden. Bei 77 Patienten mit femoro-poplitea-len Verschlüssen konnte mit 1,25 bis 7,5 mg rt-PA, innerhalb von 30 bis maximal 180 Minuten lokal appliziert, in 81,8% der Fälle eine 2 Wochen anhaltende Rekanalisierung ohne eine Nebenwirkung erreicht werden. rt-PA ist der gleiche Aktivator und seine lokale Applikation die gleiche Form, mit der der Organismus Spontanlyse in seltenen Fällen vornimmt. Lokale Lysebehandlung mit rt-PA ist physiologisch und birgt in den genannten Dosen nicht das Risiko, eine Blutung oder eine Embolie im System zu verursachen.