Zusammenfassung
Die in enger Kooperation von medizinisch-theoretischen (Anatomie, Physiologie) und
ingenieurwissen-schaftlichen (Aerodynamisches Institut) Disziplinen an der RWTH Aachen
erarbeiteten Befunde zeigen, daß nur jeweils ein verschwindend kleiner Anteil von
Plättchen (und anderen Blutzellen) im alternden bzw. atherosklerotisch vorgeschädigten
Kreislauf Bereiche kritischer Strömungskräfte durchläuft, von denen wiederum nur ein
geringer Prozentsatz irreversibel geschädigt wird. Obwohl dieses Trauma grundsätzlich
einen auslösenden Reiz auf das Hämo-stasesystem darstellt, erfordern die nachgeschalteten
zellbiologischen und biochemischen Verstärkerschritte gänzlich andere fluiddynamische
Bedingungen, als sie in schneller, ungestörter Rohrströmung gegeben sind. Die Manifestation
und Lokalisation des Thrombus scheint von fluiddyna-misch abgeschlossenen Rezirkula-tionsgebieten
bestimmt zu sein.