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DOI: 10.1055/s-0038-1657805
Einfluss der Mahlzeitenzusammensetzung auf das Essverhalten bei der Folgemahlzeit
Publication History
Publication Date:
07 June 2018 (online)
Fragestellung:
Eine Energieaufnahme, die über den Bedarf hinausgeht, fördert die Entwicklung von Adipositas. Der Verzehr von Lebensmitteln mit geringem glykämischem Index (GI) ist möglicherweise vorteilhaft zur Vermeidung von Adipositas. In dieser Studie wurde untersucht, welchen Einfluss Mahlzeiten mit unterschiedlichem GI auf das Essverhalten bei der Folgemahlzeit haben.
Methodik:
An zwei aufeinanderfolgenden Studientagen erhielten 36 Teilnehmer, ohne diagnostizierten Diabetes mellitus, jeweils zwei vordefinierte Testmahlzeiten (TM) mit gleichem Kohlenhydratgehalt (50 g), aber unterschiedlichem GI (TM mit hohem GI: „HGI“; TM mit niedrigem GI: „NGI“) als Frühstück und Mittagessen. Während TM HGI vorwiegend einfache Kohlenhydrate enthielt, wies TM NGI komplexe Kohlenhydrate und einen hohen Fett- und Proteinanteil auf. Beide Testmahlzeiten wurden an den Studientagen in abwechselnder Reihenfolge verzehrt. Für das anschließende, frei von einem Büffet ausgewählte Abendessen wurden Energie- und Nährstoffgehalt berechnet. Vor und nach jeder Mahlzeit bewerteten die Teilnehmer ihr Sättigungsgefühl (von -3 =„extrem hungrig“ bis 3 =„extrem voll“).
Ergebnisse:
Bei der Mahlzeitenreihenfolge TM NGI zum Frühstück und TM HGI zum Mittagessen, war der Energiegehalt des gewählten Abendessens bei vergleichbarer Zusammensetzung mit 1270 ± 531 kcal um durchschnittlich 168 kcal höher als bei umgekehrter Mahlzeitenreihenfolge (1102 ± 331 kcal; p = 0,004). Dies entspricht ca. 8% des durchschnittlichen für die Teilnehmer berechneten Tagesbedarfs.
Das mittlere Sättigungsgefühl vor dem Abendessen lag nach Mahlzeitenreihenfolge NGI-HGI bei -2,4, während es bei umgekehrter Reihenfolge bei -1,6 lag.
Schlussfolgerungen:
Die Mahlzeitenauswahl wurde durch die Zusammensetzung der zuletzt verzehrten Mahlzeit stärker beeinflusst, als durch die vorausgegangene Energieaufnahme. Eine Mahlzeit mit niedrigem GI förderte das Sättigungsgefühl über einen längeren Zeitraum und senkte das Risiko einer erhöhten Energieaufnahme bei der Folgemahlzeit.