Thromb Haemost 1958; 02(05/06): 510-526
DOI: 10.1055/s-0038-1656253
Übersichten — Review — Revues générales
Schattauer GmbH

Probleme der Antikoagulantienbehandlung[*] [**]

E Deutsch
1   I. Medizinischen Universitätsklinik in Wien (Vorstand: Prof. Dr. E. Lauda) und dem pathologisch-anatomischen Institut der Universität Wien (Vorstand: Prof. Dr. H. Chiari)
,
L Benda
1   I. Medizinischen Universitätsklinik in Wien (Vorstand: Prof. Dr. E. Lauda) und dem pathologisch-anatomischen Institut der Universität Wien (Vorstand: Prof. Dr. H. Chiari)
,
W Zischka
1   I. Medizinischen Universitätsklinik in Wien (Vorstand: Prof. Dr. E. Lauda) und dem pathologisch-anatomischen Institut der Universität Wien (Vorstand: Prof. Dr. H. Chiari)
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Publication Date:
05 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die Antikoagulantien beeinflussen neben der Blutgerinnung auch die Zellteilung, das Wachstum von Fibroblastenkulturen und die Bindegewebsbildung. Da diese Vorgänge die Heilung bei Myokardinfarkten ungünstig beeinflussen könnten, wurde das histologische Bild der Abheilungsvorgänge experimenteller Myokardinfarkte bei Hunden mit und ohne Behandlung mit Marcoumar oder Heparin verfolgt. Es zeigte sich, daß bei den Kontrolltieren nach 14 Tagen bereits ein junges, faserreiches Bindegewebe im Bereich des Infarktes nachweisbar ist, während unter Marcoumar noch Nekrosen, reichlich Fibroblasten, aber noch keine Bindegewebsfasern nachgewiesen werden können. Erst nach 4 Wochen ist die Bindegewebsbildung so weit fortgeschritten wie bei den Kontrolltieren nach 14 Tagen. Unter Heparin ist die Proliferation der Fibroblasten besonders ausgeprägt. Die Konsequenzen für die Antikoagulantienbehandlung der Myokardinfarkte werden diskutiert.

* Die hier angeführten experimentellen Untersuchungen wurden mit Unterstützung der Blood Research Foundation, Washington, abgeschlossen.


** Herrn Prof. Dr. H. Chiari zum 60. Geburtstag gewidmet.