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DOI: 10.1055/s-0038-1655461
Vitalhistologische Untersuchungen an Mikroblutungen umschriebener Hautbezirke
1. Mitteilung: Der GefäßschadenPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. Juni 2018 (online)
Zusammenfassung
Bei vitalhistologischen Untersuchungen an 1500 Probanden fanden sich an den Nagelwallkapillaren der Finger häufig feine Blutungen. Sie waren bei Frauen häufiger als bei Männern und traten besonders im 3. bis 4. Lebensjahrzehnt auf. Es bestanden keine Beziehungen zu verschiedenen Hautkrankheiten oder zur Höhe des arteriellen Blutdrucks.
Beim einzelnen Probanden war die Störung in der Regel konstant nachzuweisen. Dagegen wechselten an der einzelnen Kapillare blutungsbereite und blutungsfreie Zeiträume ab. Die Einzelblutung dauerte nur Sekunden. Die Erythrozyten traten dabei per diapedesin und am Schaltstück aus. In seltenen Fällen und nur bei Frauen mit Diapedeseblutungen traten einzelne kapillare Stasen auf. Die betroffene Kapilläre loste sich später vom subpapillären Plexus.
Auf gleiche Weise konnten auch die subungualen Kapillaren der Terminalmatrix und die Nagelmatrixkapillaren bluten, während die übrige Fingerhaut frei war und sich auch keine anderen Formen einer hamorrhagischen Diathese bei den Erkrankten fanden.
Die vorliegende Störung gehört in die Gruppe der vaskulären Blutungsübel, ist hier aber keiner der bekannten Purpuraformen zuzuordnen. Ihre Lokalisation laßt sich vielleicht durch den besonderen anatomischen Aufbau des perikapillaren Gewebes erklaren. Die Ursache ist noch unbekannt. Entsprechend ihren hervorstechenden Merkmalen, den mikroskopisch kleinen Blutungen an einer umschriebenen Hautpartie, wird für sie der Name „Mikropurpura localisata“ vorgeschlagen.