Hamostaseologie 1995; 15(02): 65-68
DOI: 10.1055/s-0038-1655289
Übersichtsarbeiten/Review Articles
Schattauer GmbH

Diagnostische Kriterien der disseminierten intravasalen Gerinnung

R. Seitz
1   Klinikum der Philipps-Universität Marburg Abteilung für Innere Medizin, Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Immunologie (Leiter: Prof. Dr. K. Havemann)
,
R. Egbring
1   Klinikum der Philipps-Universität Marburg Abteilung für Innere Medizin, Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Immunologie (Leiter: Prof. Dr. K. Havemann)
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Publication Date:
26 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die disseminierte intravasale Gerinnung (DIG) ist ein bedrohliches Syndrom, das bisher nur unvollständig verstanden wird und daher noch nicht in allgemein akzeptierter Form definiert werden konnte. Die Diagnose verlangt enge Kooperation zwischen Klinik und Labor, Erfahrung in der individuellen Bewertung der Befunde und eine aufmerksame, engmaschige Verlaufsbeobachtung im Verdachtsfall. Die Thrombozytenzahl und die Globalteste der Gerinnung sind nach wie vor die Basis der Labordiagnose und zur Abschätzung der Schwere einer DIG wertvoll; wichtig ist auch die Antithrombin-Aktivität. Als sensitive, neue Parameter, die die Früherkennung einer sich anbahnenden DIG unterstützen, stehen Aktivierungsmarker wie der Thrombin-Antithrombin-Komplex (TAT) zur Verfügung. Bei Grundkrankheiten mit starker inflammatorischer Komponente wie Sepsis oder akuter Pankreatitis ist die Neutrophilen-Eiastase ein sensitiver Parameter mit prognostischer Bedeutung.