Hamostaseologie 1989; 09(05): 267-272
DOI: 10.1055/s-0038-1655280
Originalarbeiten
Schattauer GmbH

Thromboembolische Früh-und Spätkomplikationen nach Verletzungen der unteren Extremität

H.-G. Breyer
1   Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abt. für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie (Leiter: Prof. Dr. med. R. Rahmanzadeh), Universitätsklinikum Steglitz der Freien Universität Berlin
,
Birgit Horst
1   Chirurgische Klinik und Poliklinik, Abt. für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie (Leiter: Prof. Dr. med. R. Rahmanzadeh), Universitätsklinikum Steglitz der Freien Universität Berlin
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Publikationsdatum:
25. Juni 2018 (online)

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Zusammenfassung

Anhand einer ausführlichen Literaturübersicht werden die Risiken der Lungenembolie und der tiefen Beinvenenthrombose bei unfallchirurgischen Patienten mit Verletzungen der unteren Extremität eingeschätzt. Bezüglich der Lungenembolien stellen die Autoren fest, daß lediglich für hüftgelenksnahe Femurfrakturen und für Unterschenkelschaftfrakturen ausreichende D okumentationen vorliegen, die die Rate tödlicher Lungenembolien auf 3 bis 10% bei proximalen Femurfrakturen bzw. auf 0,5 bis 3% bei den Unterschenkelschaftfrakturen beziffern. Das Vorkommen tiefer Venenthrombosen wird bei hüftgelenksnahen Femurfrakturen mit 40 bis 60% und für Unterschenkelfrakturen mit 16 bis 45% angegeben, wobei davon auszugehen ist, daß ca. 1/3 dieser Thrombosen eine klinische Relevanz hat. Postthrombotische Veränderungen, die erst 3 bis 15 Jahre nach Unterschenkelfrakturen bei ca. 40% der Patienten beobachtet wurden, unterstreichen die Bedeutung der posttraumatischen Thrombose. Die Immobilisation im Gipsverband auch bei leichten Verletzungen der unteren Extremität stellt eine Gefahrenquelle dar.