Zusammenfassung
Bei Patienten mit Unverträglichkeitsreaktionen oder Kontraindikationen gegen orale
Antikoagulanzien wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit des niedermolekularen Heparins
Fraxiparin im Rahmen einer ambulanten Langzeit-Thromboembolie-prophylaxe untersucht.
Überwiegend handelte es sich hierbei um eine Rezidivprophylaxe nach vorangegangenen
Thromboembolien.
Insgesamt 45 Patienten erhielten über 10 bis 683 Tage (im Mittel 164 Tage) eine s.c.
Injektion von 36 mg Fraxiparin pro Tag. In 2 Fällen wurden nach frischen Unterschenkelvenenthrombosen
im ersten Behandlungsmonat 2 Injektionen pro Tag verabreicht. Die Mehrzahl der Patienten
injizierte sich das Präparat selbst.
Innerhalb der Gesamtbehandlungsdauer von 20 Jahren und 3 Monaten traten lediglich
ein Thromboserezidiv und ein Rezidiv einer oberflächlichen Thrombophlebitis auf. Unerwünschte
Begleiterscheinungen wurden bei 8 Patienten beobachtet und bezogen sich überwiegend
auf lokale Hauterscheinungen und Injektionshämatome. Sie waren in allen Fällen reversibel.
Schwere Blutungskomplikationen, Thrombozytopenien, Transaminasenanstieg oder Osteoporose
traten im Zusammenhang mit der Behandlung nicht auf. Gerinnungsparameter wie aPTT,
Thrombinzeit, Quick-Wert und Antithrombin III wurden unter der Behandlung mit Fraxiparin
nicht beeinflußt.
Die nur einmal täglich notwendige Injektion wurde von Patienten und Ärzten als erheblicher
Vorteil und Erleichterung im Vergleich zu konventionellem Heparin angesehen und begrüßt.
Sofern keine therapeutische Antikoagulation indiziert ist, stellt Fraxiparin somit
eine Alternative zum Einsatz von oralen Antikoagulanzien oder niedrig dosiertem Heparin
zur Rezidivprophylaxe von Thromboembolien dar.