Zusammenfassung
Der effektive Retraktionsbeitrag der Thrombozyten nimmt mit steigender Plättchenzahl zunehmend ab. Um dem Rechnung zu tragen, schlagen wir bei vergleichenden Untersuchungen zur Bestimmung der Retraktion den » Thrombozytenaquivalenzwert«(TÄW) und den » Retraktionsgrad in % der Norm bzw. des Kontrollwertes« (RG%) vor. Da die graphische Darstellung der Punktion = f (Thrombozytenkonzentration) zwischen 40000 und 320 000 Thrombozyten/μl Plasma im logarithmischen Koordinatensystem eine Gerade ergibt, handelt es sich in Naherung um eine Exponentialfunktion und nach Vereinfachung um eine quadratische Funktion. Hierfur wird die Gleichung aufgestellt.
An zwei Beispielen wird der TÄW und der RG% aus den gegebenen Werten errechnet und diskutiert. Es wird gezeigt, daß sich mit dem von uns vorgeschlagenen Auswertungsverfahren Änderungen der Retraktilitaät von Plasmagerinnseln quantitativ erfassen lassen, die bisher unbeachtet oder unbemerkt blieben. Auch wird es liierdurch möglich, Versuchsergebnisse aus verschiedenen Retraktionsbereichen exakt miteinander zu ergleichen.
Als optimaler Bereich zur Erfassung von Veränderungen der Retraktion im Experiment wird die Einstellung der Thrombozytenzahl/µl Plasma auf Werte zwischen 100 000 und 150 000 für notwendig gehalten.
Das Ministerium für Wissenschaftliche Forschung hat diese Untersuchungen unterstiitzt. Unser Dank gilt Herrn Prof. Dr. Schmitz für die Erlaubnis zur Benutzung einer Röntgenapparatur im Institut fur Biophysik der Universitat Bonn, Herrn Dozent Dr. Bergeder für die Beratung, Fraulein Meissen, Frau Wessolowski und Fräulein Sartoris für ihre technische Mithilfe. Anschrift d. Verf. : Prof. Dr. E. Kuhnke, Bonn, Nußallee I1