Zusammenfassung
Es wird eine einfache Methode beschrieben, die quantitative Bestimmungen der Aktivität
des Thrombozytenfaktors 3 ermöglicht. Dem Einstufenprinzip Quicks folgend wird bei
Konstanz aller übrigen Gerinnungsfaktoren der Einfluß der allein variabel gehaltenen
Faktor-3-Aktivität einer Thrombozytensuspension (oder der Einfluß äquivalent wirkender
Substanzen) auf die Gerinnungszeit einer Testmischung bestimmt. Die Konstanz und zugleich
optimale Konzentrierung aller übrigen Gerinnungsfaktoren wird durch ein Gemisch aus
thrombozytenfreiem Zitratplasma und kontaktaktiviertem Serum erreicht. Der Zusatz
von Serum sichert den konstanten Einfluß jener. Gerinnungsfaktoren, die ausschließlich
im Serum enthalten sind und erst nach erfolgtem Kontakt mit benetzbaren Oberflächen
maximale Aktivität aufweisen. Es wird gezeigt, daß die Wirkung dieses (oder dieser)
serumständigen Gerinnungsfaktoren sich in verkürzten Gerinnungszeiten manifestiert.
Durch Einfrierversuche mit Thrombozyten wird der bereits bekannte, aber noch umstrittene
Befund bestätigt, nachdem eine volle Aktivität des Thrombozytenfaktors 3 erst nach
erfolgter Thrombozytolyse nachweisbar ist.
Die angegebene Methodik erscheint besonders für vergleichende Untersuchungen der Plättchenfaktor-3-Aktivität
in Thrombozytensuspensionen oder in Suspensionen äquivalent wirkenden Substanzen,
wie dem aus Hirn aufbereiteten lipoidhaltigem Chloroformextrakt, geeignet. Desgleichen
ermöglicht sie eine quantitative Aktivitätskontrolle derjenigen Elämostyptika, deren
Wirkungsprinzip dem des Thrombozytenfaktors 3 entspricht, was am Beispiel des Tachostyptans
demonstriert wird.