Thromb Haemost 1960; 4(02): 269-275
DOI: 10.1055/s-0038-1654505
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Schattauer GmbH

Der Einfluß von Zitrat und Liquemin auf die Blutkonservation[*]

Herbert Fleisch
1   Aus dem Physiologischen Institut der Universität Lausanne (Direktor: Prof. Dr. A. Fleisch)
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Publication Date:
17 June 2018 (online)

Zusammenfassung

Frisches menschliches Blut wird unter sterilen Bedingungen, zum Teil mit Zusatz von Zitrat, zum Teil mit Zusatz von Liquemin, während 27 Tagen bei 4—6° C aufbewahrt, und in verschiedenen Zeitabständen werden die Intensität der Blutgerinnung, die Spontanhämolyse und die mechanische Resistenz der Erythrozyten bestimmt. Bei Zitratzusatz steigt die Blutgerinnung vom 2. Tag an schwach an. Die Spontanhämolyse und die mechanische Resistenz erfahren bis zum 10. Tage der Konservierungszeit keine nennenswerten Änderungen; danach nimmt die Spontanhämolyse und insbesondere die mechanische Resistenz der Erythrozyten stark zu.

Blut mit Liquemin versetzt zeigt schon nach 1 Tage erhöhte Gersmnselbildung, die weiter rasch zunimmt. Die Spontanhämolyse steigt in den ersten 3 Tagen langsam an und wächst rapid weiter. Die Zerbrechlichkeit der Erythrozyten ist schon nach 24 Stunden erhöht und erfährt im weiteren Verlaufe die größte Zunahme.

Alle 3 untersuchten Parameter zeigen bei Liqueminzusatz wesentlich größere Änderungen als bei Zitratzusatz.

* Ausgeführt mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.