Thromb Haemost 1960; 4(01): 056-070
DOI: 10.1055/s-0038-1654488
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Schattauer GmbH

Die Thrombininaktivierung als Enzymprozeß

M Gerendás
1   Aus dem Zentralen Forschungsinstitut des Ungarischen Blutspendedienstes (Direktor: Dr. S. Hollán) Budapest, Ungarn
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Publication Date:
17 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

1. Zur Inaktivierung des Thrombins ist die gleichzeitige Anwesenheit folgender Faktoren notwendig: Die bei 50-bis 60%iger Ammoniumsulfatsättigung fällbare Albuminfraktion des Serums, Heparin und die anorganischen Salze des Serums.

2. Die reaktionskinetischen Untersuchungen beweisen, daß im Prozeß der Thrombinaktivierung das Thrombin als Reaktionskomponente, das Heparin jedoch als Katalysator eine Rolle spielt.

3. Die Aktivierungsenergie der Thrombininaktivierung wird durch Heparin vermindert, durch Bindung desselben an Toluidinblau erhöht.

4. Die Erhöhung der Heparinkonzentration vergrößert nur die Geschwindigkeit der Thrombininaktivierung, die Menge des verschwundenen Thrombins und das endgültige Gleichgewicht des Prozesses bleiben unverändert.

5. Die Thrombininaktivierung hat ein pH-Optimum bei 8,0 und ein Temperaturoptimum bei 35 bis 37° C.

6. Die besprochenen Untersuchungsergebnisse beweisen unsere Annahme, daß die Thrombininaktivierung ein enzymatischer Vorgang ist, wobei das Heparin als prosthetische Gruppe des Enzymsystems teilnimmt.