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DOI: 10.1055/s-0038-1651725
Erkrankungsrisiken und Lebensqualität nach prophylaktischer Mastektomie bei BRCA1/2 Mutationsträgerinnen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2018 (online)
Zielsetzung:
Wir verzeichnen eine steigende Anzahl prophylaktischer beidseitiger (bpMTX) und kontralateraler Mastektomien (cpMTX) nach einseitiger Brustkrebserkrankung. Die wichtigen Aspekte der Lebensqualität (QoL) und dem verbleibenden Erkrankungsrisiko nach pMTX werden hier erstmals für ein Hochrisikokollektiv junger Mutationsträgerinnen dargestellt.
Materialien:
Gesunde und erkrankte Mutationsträgerinnen wurden hinsichtlich ihrer QoL und Zufriedenheit nach pMTX befragt. Tumordiagnosen, molekulargenetische Berichte sowie Operationsberichte wurden ausgewertet und das follow-up dokumentiert.
Methoden:
QoL und Zufriedenheit wurden mittels des Breast-Q™ Fragebogens bei 134 Probandinnen ermittelt. 170 postoperative MRT wurden hinsichtlich des Restdrüsengewebes nach pb/pcMTX ausgewertet und das follow-up dokumentiert.
Ergebnisse:
Breast-Q™ Fragebögen wurden von 134 der 252 Studienteilnehmerinnen (53%) zurückgesandt. 44 gesunde und 90 einseitig erkrankte Patientinnen wurden über durchschnittlich 40,8 (4 – 221) Monate nachbeobachtet. In den Aspekten des psychosozialen, sexuellen und physischen Wohlbefindens des Breast-Q Fragebogens, waren gesunde signifikant zufriedener als einseitig erkrankte Patientinnen.
Es zeigte sich kein Unterschied in der QoL und Zufriedenheit hinsichtlich der Operationsmethode (skin sparing, n = 38, vs. nipple-sparing/subcutanen, n = 66) Mastektomie bzw. der Art der Brustrekonstruktion (autolog, n = 21, vs. heterolog, n = 104).
170 Kernspintomografien wurden hinsichtlich des Restdrüsengewebes ausgewertet. Im follow up wurden ein Mammakarzinom nach pbMTX (1,5%) und ein Mammakarzinom nach pcMTX (1%) erfasst. Zwei Patientinnen erlitten ein in-Brust, vier ein axilläres Rezidiv nach therapeutischer MTX ohne adjuvante Bestrahlung.
Zusammenfassung:
Mutationsträgerinnen sollten umfassend über ihre Erkrankungswahrscheinlichkeiten, Vorteile und mögliche Risiken der pMTX, alternative Präventionsmethoden und konkurrierende Risiken aufgeklärt werden.
Im Rahmen einer Folgestudie ermitteln wir aktuell die Rate von Rezidiven nach therapeutischer Mastektomie ohne adjuvante Bestrahlung in unserer Kohorte von Mutationsträgerinnen.