Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e19-e20
DOI: 10.1055/s-0038-1651723
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Drahtmarkierung clipmarkierter axillärer Lymphknoten nach primärer Systemtherapie beim Mammakarzinom – Ergebnisse der CLIP-Studie

S Hartmann
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
,
T Reimer
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
,
B Gerber
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
,
B Stengel
2   Pathologie am Klinikum Südstadt, Rostock, Deutschland
,
A Stachs
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die Markierung und gezielte Entfernung initial metastatisch befallener axillärer Lymphknoten bei Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom, bei welchen nach primärer Systemtherapie bildgebend keine suspekten Lymphknoten mehr nachweisbar sind, bietet die Möglichkeit des akkuraten chirurgischen axillären Stagings bei eingeschränkter operativer Radikalität. Unklar ist aktuell die optimale Technik für Markierung und gezielte Entfernung dieses Target Lymph Node (TLN).

Methoden:

In die prospektive, unizentrische Machbarkeitsstudie der Universitätsfrauenklinik Rostock wurden 30 Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom (cT1 – 3 N1 – 3 M0), welche eine primäre systemische Therapie (PST) erhielten, eingeschlossen. Vor Therapiebeginn wurde eine sonographisch gestützte Stanzbiopsie und Clipmarkierung (Hydromark™) des TLN durchgeführt. Nach Abschluss der PST wurde der TLN nach Drahtmarkierung gezielt entfernt (Target Lymph Node Biopsy – TLNB). Bei allen Patientinnen wurde eine komplette axilläre Lymphonodektomie durchgeführt, bei yiN0 zusätzlich eine axilläre Sentinel Lymph Node Biopsy (SLNB).

Ergebnisse:

Die Clipmarkierung des TLN war bei allen 30 eingeschlossenen Patientinnen möglich. Nach der PST war der clipmarkierte Lymphknoten sonographisch bei 25 Patientinnen (83%) darstellbar. Die Drahtmarkierung war in 24 Fällen möglich (80%). Die Detektionsrate für den TLN betrug 71% (n = 17/24), für den SLN hingegen 87% (n = 20/23). In 9 Fällen (30%) konnte in der Präparateradiografie der TLN nicht nachgewiesen werden, weder im drahtmarkierten Präparat noch im SLN oder axillären Lymphknotendissektat Level 1 und 2.

Zusammenfassung:

Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Darstellbarkeit des clipmarkierten Lymphknoten nach PST und bei dessen gezielter Exstirpation nach Drahtmarkierung scheint diese Technik nicht für die klinische Routine geeignet. Weitere prospektive Untersuchungen von anderen Techniken für die TLNB sind dringend notwendig.