Zusammenfassung
Körperliche Belastung führte bei 7 gesunden Versuchspersonen zu einem Anstieg der
Thrombozytenadhäsivität um 70,8% des Ausgangswertes (Mittelwert). Bei 10 Personen
stieg nach der Belastung die Faktor-VIII-Aktivität im Mittel um 57% an. Es ist wahrscheinlich,
daß es sich hierbei um die durch Adrenalin ausgelöste Aktivierung eines Plasmafaktors
handelt, der mit dem von-Willebrand-Faktor identisch ist. Dieser »Adhäsivitätsfaktor«
ist nicht identisch mit dem aktiven plättchenagglutinierenden Faktor, der sich im
Plasma und im Serum von Patienten mit akuten Gefäßkrankheiten findet.
Nach körperlicher Belastung fand sich bei 22 von 23 Versuchspersonen kein Anstieg
der Thrombozytenagglutination.
Die bisher verwendeten Methoden zur Messung der Plättchenadhäsivität zeigen sowohl
Veränderungen der Haftneigung selbst als auch Änderungen der Aggregations- und Agglutinationstendenz
an und sollten deshalb durch Verfahren ersetzt werden, die eine Unterscheidung zwischen
diesen Mechanismen möglich machen.